Auch Überflüge über die Schweiz waren verboten. Auf Radarkarten waren hunderte Flugzeuge in Europa zu sehen, aber ein großes schwarzes Loch über der Schweiz. Eine so lange Störung ist höchst ungewöhnlich. Die letzte große Panne passierte 2013 durch einen falschen Feueralarm. Die Fluglotsen mussten die Kontrollräume verlassen und während 20 Minuten konnten keine Maschinen starten oder landen.
Markus Pohanka, Sprecher der Austro Control, versicherte auf APA-Anfrage, dass in Österreich alle Systeme intakt und in Normalbetrieb waren. "Die sichere und effiziente Abwicklung des Flugverkehrs in Österreich ist vollumfänglich gewährleistet", sagte er. Die Sperre in der Schweiz führte jedoch zu Ausweichlandungen auf anderen Flughäfen. Hierzulande war das nur bei einem einzigen Flieger aus Shanghai der Fall, der statt in der Schweiz in Wien gelandet ist. Bereits vor 10.00 Uhr konnte dieser zu seinem ursprünglichen Ziel Zürich abheben.
"Betroffen war eine Komponente aus dem Netzwerk", sagte Skyguide-Sprecher Vladi Barrosa. Das Netzwerk sei an sich "redundant" ausgelegt - also Teile sind mehrfach vorhanden - aber bei dieser einen Komponente sei das nicht der Fall gewesen. "Das ist wie bei einem Auto, wenn die Zündung oder die Batterie defekt ist, das muss ausgetauscht werden, bevor man weiterfahren kann", sagte er. Der Luftraum habe gegen 4.00 Uhr geschlossen werden müssen, weil die Fluglotsen die Maschinen auf dem Radar nicht mehr hätten sehen können.
Betroffen war unter anderem die Lufthansa-Tochter Swiss. Zahlreiche Flüge nach Genf und Zürich mussten umgeleitet werden. Eine Maschine landete in Wien, eine aus Dubai und Johannesburg wurde nach Mailand umgeleitet, eine aus Montreal und Chicago nach Basel, wie ein Sprecher sagte. Zwar wurden die meisten Passagiere nach Behebung der Panne möglichst schnell an ihre Ursprungsziele geflogen - , auch, weil die Maschinen für weitere Flüge eingeplant waren. 70 Flüge musste die Swiss aber streichen, betroffen waren den Angaben zufolge insgesamt gut 7.000 Passagiere.