Der Flieger landete Dienstag früh, nachdem der Schweizer Abenteurer Bertrand Piccard vor zwei Tagen in Kairo zur letzten der insgesamt 17 Etappen aufgebrochen war. Der Solarflieger war im März 2015 von Abu Dhabi aus zur Weltumrundung aufgebrochen.
"Wir hatten versprochen, dass wir zurückkommen würden", sagte Piccard nach der Landung in dem arabischen Emirat. Schon kurz vor der Landung hatte auch UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon Pilot Piccard zu seinem Projekt gratuliert: "Das ist ein historischer Tag für Sie", sagte Ban in einer Video-Schaltung mit dem Piloten. Piccard beende zwar seine Reise, aber es sei erst der Anfang für eine nachhaltige Welt. Ban dankte dem Piloten und seinem Team für deren Mut.
Dabei war das Projekt zwischenzeitlich vor dem Abbruch gestanden. Im vergangenen Jahr musste das Team um die beiden Schweizer Wissenschafter und Abenteurer Piccard und Andre Borschberg eine neunmonatige Zwangspause auf Hawaii einlegen. Die Batterie hatte einen Defekt, der nur aufwendig zu reparieren war. Anschließend ging die Reise aber weiter über die USA und den Atlantik in Richtung Spanien und von dort zurück in den Nahen Osten.
Die Gesamtflugzeit betrug nach Angaben der Verantwortlichen knapp 510 Stunden, dabei legte die "Solar Impulse 2" mehr als 40.000 Kilometer zurück.
Mit der Erdumrundung in einem Solarflieger wollten die beiden Schweizer für die Nutzung erneuerbarer Energien werben. Der aus Karbonfasern gebaute Flieger mit einer Spannweite von 72 Metern kommt völlig ohne Treibstoff aus und verfügt stattdessen über mehr als 17.000 Solarzellen.
Die Flügelspannweite von "Solar Impulse 2" ist mit 72 Metern größer als bei einem Jumbojet - dennoch wiegt der Sonnenflieger dank extremer Leichtbauweise mit 2,3 Tonnen gerade so viel wie ein großes Auto. Angetrieben wird das Experimentalflugzeug aus Karbonfasern von vier Elektromotoren mit einer maximalen Leistung von je 15 Kilowatt.
Die Energie wird mit Hilfe von 17.248 äußerst dünnen Solarzellen auf den Riesenflügeln aus Sonnenlicht gewonnen und in Lithium-Batterien gespeichert. Das Cockpit des Ein-Personen-Fliegers ist gerade mal 3,8 Kubikmeter groß, verfügt aber immerhin über eine Toilette, einen einfachen Autopiloten und einen Business-Class-Sitz, der in ein Bett verwandelt werden kann.
Zudem messen Apparate ständig den Neigungswinkel der Maschine sowie das Aufmerksamkeitsniveau des Piloten und machen ihn notfalls per Alarm wach. Das ist auch nötig, denn wegen der geringen Höchstgeschwindigkeit von 140 Kilometern pro Stunde bei einer maximalen Flughöhe von 8.500 Metern können manche Flugetappen mehrere Tage und Nächte dauern.
Weltumrundung mit Sonnenkraft