Ob die Räuber Geld erbeutet haben, wollte die Polizei nicht sagen. Entgegen früheren Angaben, denen zufolge von drei Verbrechern die Rede war, handelte es sich offenbar um zwei Täter. Die Exekutive fahndete mit einem Großaufgebot nach ihnen. Auch ein Hubschrauber wurde eingesetzt. Die "Rheinische Post" veröffentlichte auf ihrer Website ein Video von der Flucht der Täter, das die Polizei als authentisch bezeichnete. Man sieht darauf, wie zwei Männer einen Koffer in einen schwarzen Audi laden und mit offener Kofferraumklappe wegfahren.
In dem ausgebrannten Autowrack entdeckten Ermittler später ein Kalaschnikow-Sturmgewehr. Möglicherweise sei mit dieser Waffe auf den Wachmann geschossen worden, teilte die Polizei mit. Während des Überfalls habe einer der Täter hochdeutsch gesprochen, der andere habe geschwiegen. Einer sei komplett schwarz angezogen gewesen, der andere habe zu einer dunklen Hose eine dunkelgrüne Daunenjacke getragen.
Der Fall weckt Erinnerungen an einen anderen Überfall vor einem Jahr. Dabei hatten Unbekannte im Alter zwischen 30 und 40 Jahren einen Geldtransporter auf dem Parkplatz eines Ikea-Kaufhauses in Köln-Godorf ausgeraubt. Auch hier wurde ihr Fluchtfahrzeug wenig später in der Nähe brennend entdeckt. Nach Zeugenaussagen flüchteten die Täter zu Fuß. Auch damals machte die Polizei zur Menge des erbeuteten Geldes keine Angaben.
Ein Polizeisprecher sagte am Mittwoch: "Das war ein ähnlicher Modus Operandi, aber ob die beiden Taten in Zusammenhang stehen, das müssen die Ermittlungen ergeben." Ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) in Niedersachsen sagte, es gebe bisher keinerlei Hinweise auf eine Beteiligung von ehemaligen RAF-Terroristen an dem Kölner Überfall vom Mittwoch. Das LKA in Hannover ermittelt federführend gegen die Ex-Terroristen wegen einer Serie von Raubüberfällen in Norddeutschland. Diese verliefen nach einem ähnlichen Muster.