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US-Polizei überprüft Vorgehen gegen unbewaffneten Schwarzen

Die Polizei im US-Staat Colorado hat nach der Befragung eines Schwarzen, der vor seinem Haus Müll aufsammelte, eine interne Untersuchung eingeleitet. "Das ist ein extrem beunruhigender Fall, und wir nehmen das sehr ernst", sagte Polizeichef Greg Tesla am Donnerstag mit Blick auf das Vorgehen der Beamten gegen den Mann.

Ein Nachbar hatte den Vorfall vom 1. März gefilmt und das Video in sozialen Netzwerken geteilt. Zu sehen ist, wie der Bürger von drei Polizisten konfrontiert wird, von denen einer seine Waffe zieht. Der Betroffene versichert den Beamten mehrfach, dass er in dem Gebäude wohne, lediglich Müll aufsammle und unbewaffnet sei. Zudem zeigt er seinen Ausweis.

"Ich habe keine Waffe. Das ist ein Kübel, das ist eine Greifzange", sagt der Mann in dem Video wütend und zeigt die Utensilien zum Müllaufsammeln. "Sie sind auf meinem Grundstück mit einer Waffe in der Hand und drohen mich zu erschießen, weil ich Müll aufsammle?" Ein Beamter fordert den Mann daraufhin auf, sich "zu entspannen". Ein weiterer Beamter fordert ihn auf, seine "Waffe" fallen zu lassen und sich auf den Boden zu setzen.

Die Polizei hatte in einer Erklärung nach dem Vorfall zunächst mitgeteilt, der Mann sei befragt worden, nachdem er in einer teilweise umzäunten Anlage gesehen worden war, um "festzustellen, ob es ihm gestattet war, sich auf dem Grundstück aufzuhalten". Ein Beamter habe Verstärkung angefordert, da der Mann "unkooperativ" gewesen sei und sich geweigert habe, "eine stumpfe Waffe fallen zu lassen". Schließlich sei festgestellt worden, dass das "Objekt" zum Müllaufsammeln verwendet worden sei, überdies habe der Mann das Recht gehabt, sich auf dem Grundstück aufzuhalten.

Fälle von Polizeigewalt gegen Schwarze haben in den vergangenen Jahren wiederholt für Empörung und Aufruhr in der afroamerikanischen Bevölkerung in den USA gesorgt. Dabei kam es auch zu Massenprotesten.