Auch der mutmaßliche Täter ist tot. Er habe ersten Ermittlungen zufolge Suizid begangen, sagte Polizeisprecher Russell Davis wenige Stunden nach der Bluttat am Mittwoch. Alle Opfer waren männliche Angestellte der örtlichen Verkehrsbehörde, teilte der Verkehrsverbund VTA am Donnerstag mit. Das Alter der Männer wurde mit 29 bis 63 Jahren angegeben.
Über das Motiv des Todesschützen konnten die Ermittler nichts sagen. Davis erklärte aber, dass auch der Tatverdächtige ein Mitarbeiter des Unternehmens gewesen sei. Die Schüsse fielen beim Schichtwechsel am Morgen. Das Zugdepot für Stadtbahnen gehört dem Verkehrsverbund VTA.
Nach dem Vorfall suchten Spürhunde am Tatort nach möglichen Sprengsätzen. Zudem soll es am frühen Morgen ein Feuer in dem Wohnhaus des Tatverdächtigen gegeben haben. Auch dort waren zahlreiche Ermittler im Einsatz. Die Bundespolizei FBI schaltete sich ebenfalls in den Fall ein.
Mehreren Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem Schützen um einen 57-jährigen Mann, der von Nachbarn als Eigenbrötler beschrieben wurde. Er soll Waffen und Munition besessen haben. Die Ex-Ehefrau des Tatverdächtigen sagte dem "San Francisco Chronicle", dass der Mann kaum Freunde hatte und leicht wütend wurde.
Der Vorfall hat den politischen Streit um Waffenrechte neu entfacht. "Dies passiert wieder und wieder", sagte der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom mit Blick auf die häufigen Fälle von Waffengewalt in den USA. Es müsse sich dringend etwas ändern.
US-Präsident Joe Biden sprach laut Mitteilung des Weißen Hauses von einer "schrecklichen Tragödie". Viele Angehörige seien betroffen und würden um die Opfer trauern. Er habe die "traurige Pflicht", einmal mehr die Anordnung zu geben, Flaggen auf halbmast zu setzen.
Biden erinnerte an mehrere Schießereien in den vergangenen Wochen und Monaten in verschiedenen US-Bundesstaaten. "Es reicht", heißt es in der Mitteilung. Er würde abermals den Kongress zu sofortigen Maßnahmen drängen, um "die Epidemie von Waffengewalt" in den USA zu beenden.
Als Kalifornierin sei sie persönlich tief erschüttert, sagte Nancy Pelosi, die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses. "Die Waffengewaltkrise bringt Familien und Gemeinden im ganzen Land unfassbaren Kummer und Schmerz", sagte die Top-Demokratin im US-Kongress laut einer Mitteilung. 40.000 Amerikaner würden im Jahr durch Waffen ums Leben kommen. "Untätigkeit ist keine Option."
In den USA sind Schusswaffen weit verbreitet, die Regeln im Vergleich zu anderen Ländern sind vielerorts sehr lax. Die Gesundheitsbehörde CDC verzeichnete allein 2019 insgesamt 39.707 Schusswaffen-Tote - also fast 110 pro Tag. Bei rund 60 Prozent der Fälle handelte es sich um Selbsttötungen.