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Im Insel-Garten die Lust am Selber-Tun entdecken

In der Insel in Salzburg können die Kinder den Garten mitgestalten. Sie lieben es - und lernen dabei viel fürs Leben.

Lieben es, die roten Ribiselbeeren zu naschen: Lea, Jennifer, Hanna.
Lieben es, die roten Ribiselbeeren zu naschen: Lea, Jennifer, Hanna.
Mmmmh ... Jennifer, Lea, Hanna.
Mmmmh ... Jennifer, Lea, Hanna.
Nevio im Einsatz mit dem Rasentrimmer.
Nevio im Einsatz mit dem Rasentrimmer.
Liam beim Spritzen der Gemüsebeete im Insel-Garten.
Liam beim Spritzen der Gemüsebeete im Insel-Garten.
Pädagogin Christine Demker legt beim Kiwispalier Hand an.
Pädagogin Christine Demker legt beim Kiwispalier Hand an.
Betreuer Bernhard Schnaitl bei der Kräuterspirale.
Betreuer Bernhard Schnaitl bei der Kräuterspirale.
Magdalena, Flora und Niklas haben es sich im Baumschatten auf dem riesigen Insel-Gelände gemütlich gemacht.
Magdalena, Flora und Niklas haben es sich im Baumschatten auf dem riesigen Insel-Gelände gemütlich gemacht.
Valentin,Emil und Niklas beim Pflegen der Kräuterspirale.
Valentin,Emil und Niklas beim Pflegen der Kräuterspirale.
Lieben es, die roten Ribiselbeeren zu naschen: Lea, Jennifer, Hanna.
Lieben es, die roten Ribiselbeeren zu naschen: Lea, Jennifer, Hanna.
Ganz schön anstrengend, das Arbeiten im Insel-Garten ...
Ganz schön anstrengend, das Arbeiten im Insel-Garten ...
Valentin hat sich mit seiner Hand in der Kräuterspirale verewigt.
Valentin hat sich mit seiner Hand in der Kräuterspirale verewigt.

Der Wasserschlauch ist an diesem heißen Sommertag im Insel-Garten das beliebteste Arbeitsgerät. Die Kinder spritzen die Beete mit Salat, weißem Kraut, Erdäpfelpflanzen. Ein wenig Sprühregen kriegen sie zu ihrer großen Freude dabei auch ab. Aber auch mit Rasenmäher und -trimmer sind sie im Einsatz, oder mit dem Spaten beim Kompostumstechen.

"Es ist toll, wenn man helfen kann", sagt Hanna. "Wir lernen, wie man einen Garten pflegt." Gemeinsam mit Lea und Jennifer holt sie sich gerade leuchtend rote Ribiselbeeren von den Stauden. Das Naschen gehöre auch dazu, sagen die drei Mädels.

Nevio liebt den Garten, weil es so gut riecht und er neue Dinge ausprobieren kann, etwa eine Pflanze setzen. Flora schätzt, dass es soviel zu entdecken gibt - "die verschiedenen Gemüsearten und Pflanzen anschauen, die Bienen beobachten".

Niklas meint, "es ist ein gutes Gefühl, wenn man mitarbeitet".
Der Garten gehört in der "Insel. Haus der Jugend" in der Stadt Salzburg seit Jahren zum pädagogischen Programm der Nachmittags- und Ferienbetreuung von Schülern. Auf dem weitläufigen Freigelände zwischen Alpenstraße und Franz-Hinterholzer-Kai stehen auch Obstbäume, eine Kräuterspirale zieht die Blicke auf sich. Das geerntete Obst wird auch in der Inselküche eingesetzt, etwa für Apfel- oder Kirschstrudel.

Was die Kinder im Insel-Garten lernen

Für Direktor Heimo Weilharter ist der Garten ein wichtiger Aspekt der Erziehung. "Es ist eine Chance, den Kindern vorzuleben, was es bedeutet, wenn sie ein Lebewesen vom Samen bis zum Pflänzchen begleiten", sagt er. Sie würden dabei viel lernen, etwa dass sie sich um eine Pflanze kümmern müssten, damit sie auch gut wachsen könne. "Auch bekommen die Kinder einen Bezug zur Ernährung und ein Bewusstsein, dass sie etwas tun können für Klima, Umwelt und das ganze Umfeld."

Wie funktioniert das Helfen im Garten mit den Kindern? Pädagogin Christine Demker betont: "Es ist alles freiwillig, sie dürfen kommen und gehen. Meistens ist es so, dass sie zehn,15 Minuten arbeiten, dann geht es ins Spielen über." Aber das sei völlig egal, Hauptsache, sie würden vom Gartenfieber angesteckt. Entscheidend ist für sie als Pädagogin, Erlebnisse zu schaffen für die Kinder, an die sie später andocken können. "Wichtig ist das Tun, weil ich glaube, dass man dann einen Grundstein schafft, eine Basis, auf der man bauen kann. Sie lernen auch, dass sie im Einklang mit der Natur etwas geschaffen haben."

"Arbeit mit Kindern ist wie ein Säen von Keimen"

Die Gartenarbeit ist für "Christl" Demker mit der Arbeit mit Kindern vergleichbar, "es ist ein Säen von Keimen, im Vertrauen, dass der eine oder andere Keim aufgeht. Ob das Kind das mitnimmt oder nicht, sieht man oft erst später". Es geht ihr darum, dass die Kinder bei diesem Tun einen Sinn finden, egal ob aus Erholungsgründen oder auch um die Lebensmittelversorgung kennenzulernen. "Und es geht auch um die Freude, dass sie etwas geschaffen haben."

Ihr Kollege Bernhard Schnaitl ergänzt: "Arbeit mit Kindern ist ja auch superlaut. Aber im Garten ist es ruhiger, das genießen nicht nur wir Betreuer, sondern auch die Kinder. Da kann man entschleunigen. Das ist der Ort, wo alles seine Zeit hat."

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