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Apps verraten Facebook besonders sensible persönliche Daten

Eisprung, Schwangerschaft, die Suche nach Häusern oder Wohnungen: Facebook weiß alles, wie Journalisten in den USA herausgefunden haben.

Wieder steht Facebook in der Kritik.
Wieder steht Facebook in der Kritik.

"Du gibst einer App sensible persönliche Informationen. Dann sagen sie es Facebook." Mit diesem Titel ließen Journalisten des "Wall Street Journal" aufhorchen. Die Journalisten untersuchten mit Hilfe einer Software, welche Daten 70 populäre Apps aus dem Apple Store weitergeben.

Das Fazit: Unter den Apps sind laut Bericht die populäre App Flo Health, ein virtueller Menstruations- und Eisprungkalender und -rechner, die App HR Monitor, die die Herzfrequenz misst, und Realtor, eine Immobilien-App, mittels der Daten zu Lage und Preis der angeschauten und markierten Immobilien verraten worden seien. Solche Daten kann Facebook mit bestehenden Nutzerprofilen verbinden. Die Weitergabe der Daten passiert laut "Wall Street Journal" unabhängig davon, ob der App-Nutzer sich mit seinem Facebook-Account in der App angemeldet hatte oder ein Facebook-Konto besaß. Nutzer hätten in den meisten Apps keine Möglichkeit gehabt, die Weitergabe zu verhindern. Die Daten werden über eine Entwicklerschnittstelle weitergeben, die personalisierte Facebook-Werbung ermöglichen soll.

Facebook gab an, der Konzern habe die App-Betreiber aufgefordert, die Daten nicht weiter an Facebook zu schicken. Das Unternehmen wird seit einiger Zeit heftig wegen seines Umgangs mit Nutzerdaten kritisiert, vor allem, weil es in großem Umfang Daten mit der inzwischen insolvente Analysefirma Cambridge Analytica geteilt haben soll. Diese soll versucht haben, den Wahlkampf in den USA damit zu beeinflussen.