Es ist der Zankapfel schlechthin in der heimischen Medienpolitik - orf.at, auch "blaue Seite" genannt. Nun kommt Bewegung in die Debatte: Auf den Österreichischen Medientagen kündigte ORF-Generaldirektor Roland Weißmann an, das "Look and Feel" der Seite komplett ändern zu wollen. Dazu gehöre nicht nur der bereits verlautbarte Schwenk hin zu mehr Bewegtbild ("Damit das Zeitungsähnliche wegfällt"), sondern nun auch, die Zahl der Meldungen auf orf.at künftig zu halbieren. Aktuell publiziert der ORF täglich 120 bis 140 Artikel.
Es sei ein Schritt in Richtung Kompromiss bei der Debatte um ein neues ORF-Gesetz, dass dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk stärkere Regeln im Digitalen geben soll, ergänzte Weißmann. Wann die Änderung in Kraft treten soll, sagte er nicht.
Der Geschäftsführer des Verbands Österreichischer Zeitungen, Gerald Grünberger, begrüßte die Entscheidung: Der Medienmarkt funktioniere nur "bei gleichem Spielfeld". Und das hieße etwa, dass nicht die größte Nachrichtenseite eine große Zahl an Artikeln kostenlos anbietet.