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Thomas Gottschalk bat um Entschuldigung nach irritierendem Auftritt bei Bambi-Verleihung

Nach seinem Auftritt bei der Bambi-Verleihung gibt Thomas Gottschalk Erklärungen ab – und entschuldigt sich speziell für einen bestimmten Satz.

Thomas Gottschalk kommt bei der Bambi-Verleihung 2025 an.
Thomas Gottschalk kommt bei der Bambi-Verleihung 2025 an.

Der erfahrene Moderationsprofi löste bei der Gala in den Bavaria Studios in Grünwald nahe München merklich Irritationen aus. Bei der Übergabe des Preises an Musikstar Cher wirkte der 75-Jährige fahrig, desorientiert, fast schon überfordert. Er verhaspelte sich, sprach auffallend langsam und nicht immer zusammenhängend. Gottschalk, der mit seiner Frau Karina zur Gala gekommen war, erntete sogar Buhrufe, als er Cher mit dem Satz ankündigte: „Hier ist sie, die einzige Frau, die ich in meinem Leben ernst genommen habe.“

Dem „Spiegel“ sagte der 75-Jährige, der mit seiner Frau Karina zu der Verleihung gekommen war, am Freitag: „Das Zitat in Bezug auf ,Frauen ernst nehmen' nehme ich hiermit ausdrücklich zurück und entschuldige mich dafür. Ich nehme Frauen sehr ernst. Niemand weiß das besser als meine.“

Der „Bild“-Zeitung erläuterte er nach dem Eklat: „Ich kenne mich so selbst nicht, ich bin über mich selbst erschrocken“. Das Bambi-Desaster tue ihm für Cher und auch für seine Ehefrau Karina leid. „Ich habe mich so auch noch nicht gesehen. Das ist mir auch peinlich. Es ist halt passiert. Karina war ebenfalls sauer“, sagte er der „Bild“.

Verwirrt durch Cher-Double

Fans machen sich nach diesem Auftritt Sorgen um Gottschalks Gesundheit. „Ihr müsst euch keine Sorgen um mich machen. Ich bin gesund und munter“, sagte er laut „Bild“. Als Grund für seine Verwirrung nennt er vor allem den Bühnen-Gag, bei dem ein Cher-Double auf einer Kugel auf die Bühne schwebte. „Ich war vor dem Auftritt hinter der Bühne, und da kam Cher zu mir. Ich umarmte sie, und wir redeten. Sie war blond. Dann gehe ich auf die Bühne, und plötzlich hängt Cher mit dunklen Haaren unter der Saaldecke auf der Disco-Kugel“, sagte er der „Bild“. Er habe gedacht, die Macher von „Verstehen Sie Spaß?“ hätten ihm vor laufender Kamera eine Falle gestellt. „Ich hatte einen Blackout. Ich wusste nicht mehr, wo ich bin und was ich hier machen soll.“

Cher mit ihrem Bambi am Donnerstag in München.
Cher mit ihrem Bambi am Donnerstag in München.

Ähnlich erklärte er seinen Auftritt im „Spiegel“. Er sei durch die Cher auf der Kugel „echt verwirrt“ gewesen und habe dann „wirklich dummes Zeug erzählt“. Er werde sich dennoch mit der letzten Ausgabe der RTL-Show „Denn sie wissen nicht, was passiert“ im Dezember „mit stolzen 75 von der Showbühne verabschieden“. Er räumte aber auch ein: „Beim Bambi wusste ich tatsächlich nicht, was da gerade passierte.“

„Cher, Cher, nichts ist so schwer wie Cher“

Bei dem Auftritt sagte Gottschalk auch: „Cher, Cher, nichts ist so schwer wie Cher“, um dann noch zu einer längeren Episode darüber auszuholen, dass seine eigene Bambi-Trophäe in seiner abgebrannten Villa in Malibu zusammengeschmolzen sei. Zudem sagte er über die US-Sänger: Er habe „alles“ von ihr gesehen. Sie bremste ihn sogleich ein: „Nicht alles.“

Dann stellte er sich zwischen die Preisträgerin und die Kameras, nahm ihr quasi kurz das Rampenlicht – fragte sie dann aber doch, ob sie etwas sagen wolle. Und einmal meinte er selbst, er sei etwas verwirrt.

In den sozialen Medien wunderten sich so einige Zuschauer über den irrlichternden TV-Routinier. Ein Instagram-Nutzer warf die Frage auf: „Warum hat ihm niemand das Mikro ausgeschaltet, es sollte doch ihr Moment sein“, andere Kommentare reichten von „total unangenehm“ bis hin zu „volle Katastrophe“.

Cher als «Legende» ausgezeichnet

Cher, die auch etwas irritiert von Gottschalks Auftritt wirkte, wurde bei der Preisverleihung als «Legende» mit dem Bambi ausgezeichnet. Die 79 Jahre alte Sängerin und Schauspielerin kennt Gottschalk von mehreren Besuchen in seiner früheren ZDF-Show „Wetten, dass..?“.

Laudator Hannes Jaenicke nannte Cher in seiner Laudatio „die Künstlerin, die Ikone, die Humanistin, die Legende“. Ihre Auszeichnung war der letzte Programmpunkt vor dem Ende der Verleihung. Sie selbst sieht sich übrigens gar nicht als Legende, deren Karriere nur im Rückblick zu betrachten sei. „Ich bin eine arbeitende Frau“, sagte Cher auf dem roten Teppich. „Ich bin eine starke Frau.“ Die Bambi-Jury würdigte sie als „Göttin des Pop“.

Im Mai hatte Gottschalk sein Show-Aus bekannt gegeben und verkündet, er wolle keine großen Sendungen mehr machen. Der 75. Geburtstag sei „für einen Moderator der Punkt, wo man sagen sollte, man nimmt sich selber raus“.