"Unser Verkehrssystem nimmt auf ältere Menschen zu wenig Rücksicht", kritisierte Michael Schwendinger vom VCÖ. Es müsse fehlertoleranter werden. Gegenmaßnahmen seien mehr Verkehrsberuhigung im Ortsgebiet, wo Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit die Regel sein sollte, sowie mehr Straßenübergänge, übersichtlich und für Kfz-Lenkende gut einsehbar. Bei Fußgänger-Ampeln seien längere Grünphasen wichtig. Außerhalb der Ortsgebiete brauche es eine Bauoffensive für sichere Gehwege.
Bei 25 tödlichen Fußgängerunfällen lag laut den Daten des Innenministeriums, auf denen die VCÖ-Analyse basiert, Fremdverschulden vor. Knapp mehr als die Hälfte (13) wurden von Pkw verursacht, acht von Lkw und Klein-Lkw.
Im Bundesländer-Vergleich gab es in Oberösterreich die meisten tödlichen Fußgängerunfälle mit zehn Toten, gefolgt von Niederösterreich mit neun und der Steiermark mit acht Todesopfern. Nur im Burgenland starb im vergangenen Jahr kein einziger Passant im Straßenverkehr.
Bei Verkehrsunfällen getötete Fußgänger im Jahr 2020 nach Altersgruppen:
80 Jahre und älter: 18 Todesopfer
70 bis 79 Jahre: 6 Todesopfer
60 bis 69 Jahre: 3 Todesopfer
50 bis 59 Jahre: 5 Todesopfer
40 bis 49 Jahre: 7 Todesopfer
30 bis 39 Jahre: 3 Todesopfer
20 bis 29 Jahre: 6 Todesopfer
15 bis 19 Jahre: 1 Todesopfer
0 bis 14 Jahre: kein Todesopfer
(Quelle: BMI, VCÖ 2021)
Tödliche Fußgängerunfälle seit 2010
Jahr 2020: 49 Todesopfer
Jahr 2019: 69
Jahr 2018: 47
Jahr 2017: 73
Jahr 2016: 73
Jahr 2015: 84
Jahr 2014: 71
Jahr 2013: 82
Jahr 2012: 81
Jahr 2011: 87
Jahr 2010: 98
(Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2021)