Im Weltkulturerbe-Ort Hallstatt, einer der beliebtesten Touristenattraktionen Österreichs für Chinesen, gibt es wegen des Coronavirus erste Stornierungen. Bürgermeister Alexander Scheutz (SPÖ) hat von einigen Vermietern aus dem Ort gehört, dass Chinesen ihre Aufenthalte canceln würden, da sie ihr Heimatland nicht verlassen dürfen. In Hallstatt selber gehe alles seinen gewohnten Gang.
Es seien viele Gäste in dem rund 750-Einwohner-Ort unterwegs, dass diese in irgendeiner Weise Angst hätten, sei dem Bürgermeister bisher noch nicht zu Ohren gekommen. Auch sehe er derzeit keinen Grund aktiv zu werden. Ebenso sei noch keine offizielle Stelle oder die Bevölkerung an ihn herangetreten und habe von ihm Vorsichtsmaßnahmen bezüglich des Coronavirus, wie etwa das Tragen von Mundschutz, verlangt.
Stornierungen von Gruppenreisen
Das Verkehrsbüro, Österreichs größter Tourismuskonzern, verzeichnet schon die ersten vereinzelten Stornierungen von Gruppenreisen aus China, nachdem die dortigen Behörden derartige Reisen untersagt haben. In den 25 Verkehrsbüro-Hotels in Österreich, die üblicherweise viele China-Reisegruppen beherbergen, bedeute das entsprechende Ausfälle, so Unternehmenssprecherin Andrea Hansal am Montag zur APA. "Im Jahr 2019 hatten wir 70.000 Ankünfte chinesischer Gäste - vor allem in Wien und Salzburg."
In umgekehrter Richtung, von Österreich aus nach China, sei derzeit noch keine Reisezeit, die beginne erst im März. Deshalb seien momentan keine Individualreisenden, sondern lediglich rund hundert Business-Kunden des Verkehrsbüro in China. Die seien bereits vorige Woche informiert worden und würden mit einem Newsletter am Laufenden gehalten.
Der zum Thema Coronavirus gebildete Krisenstab im Verkehrsbüro tritt täglich zusammen, ihm gehört auch der Vorstand an.
Ähnlich wie bei AUA und Lufthansa, wo Kunden gebuchte China-Flüge bis Ende September verschieben können, handhabe das auch das Verkehrsbüro, sagte Hansal. Bei den Airlines gilt das für Tickets, die bis 23. Jänner ausgestellt wurden und den Reisezeitraum 24. Jänner bis 23. Februar betreffen. Veranlasst haben diese Umbuchungsmöglichkeit die chinesischen Behörden.
Chinesisches Neujahrsfest abgesagt
Laut "Kleiner Zeitung" wurde das chinesische Neujahrsfest im steirischen Weiz abgesagt. Es hätte am Dienstag über die Bühne gehen sollen. Die Stadt Wenzhou pflegt mit Weiz seit 2017 kulturellen Austausch, die vierköpfige Delegation aus China darf aber nicht ausreisen, obwohl ihre Heimatstadt 850 Kilometer von der hauptbetroffenen Stadt Wuhan entfernt liegt.

