Ab Mittwoch wird in der Klinik Ottakring - dem ehemaligen Wilhelminenspital - geimpft. Die weiteren Spitäler folgen sukzessive. Insgesamt stehen bis Ende der Woche für 11.400 Beschäftigte Dosen zur Verfügung. Zählt man die bereits Geimpften dazu, werden dann rund 12.500 Beschäftigte in den Krankenanstalten ihre erste Teilimpfung gegen Covid-19 erhalten haben, wie heute erläutert wurde.
In Wien können sich im Rahmen der Corona-Großimpfaktion Mitarbeiter im Gesundheits- und Pflegebereich - also Ärzte und Ordinationspersonal im niedergelassenen Bereich, Pfleger, Sanitäter oder Hebammen - ihre erste Dosis erhalten. Dazu werden in der Messe 14 Impfstraßen aufgebaut, teilten Bürgermeister Michael Ludwig und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (beide SPÖ) am Dienstag mit.
Die Impfaktion soll jedenfalls einen wichtigen Beitrag dazu leisten, um die Versorgung im Gesundheitssystem zu gewährleisten und damit die "Kollateralschäden" zu minimieren, wie Johannes Steinhart, Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, sagte. "Die anderen Krankheiten sind ja nicht in Pause gegangen." Er wünsche sich eine frühe Impfung für Ärzte auch in den anderen Bundesländern. Die Hausärzte sollen zudem eine wichtige Rolle bei der Impfung für die breite Masse spielen.
Ab 18. Jänner kann sich jeder für eine Corona-Impfung vormerken lassen. An diesem Tag ist ab 10.00 Uhr eine Registrierung online über https://impfservice.wien/ möglich. Sobald Termine verfügbar sind, wird man verständigt. Die angemeldeten Personen würden dann zu einer Terminvereinbarung eingeladen, sobald Impfstoff für sie zur Verfügung stünde, sagte Hacker. Die Stadt will jedenfalls - ähnlich wie bei der heurigen Grippeimpfung - dezentrale Impfstraßen einrichten. Dazu soll es zwei oder drei große Impfzentren geben - vergleichbar mit der Messe am jetzigen Wochenende, wo 11.000 Personen immunisiert werden können.
Den Auftakt werden auch in Wien ältere Personen machen: Menschen ab einem Alter von 80 Jahren, die nicht in Pensionistenwohnhäusern leben, können spätestens ab Mitte Februar geimpft werden. Dafür werden schrittweise Impfstraßen eingerichtet, wie es sie zuletzt auch bei der Grippe-Impfkampagne gegeben hat.
Bis zum Ende des ersten Quartals sollen in Wien nach derzeitigem Stand mindestens 131.000 Wiener oder elf Prozent der Bevölkerung ab 16 Jahren gegen das Coronavirus immunisiert werden - also beide Teilimpfungen erhalten haben. Das geht aus dem Impfplan der Stadt hervor, den Ludwig und Hacker präsentierten. Die Berechnungen basieren auf den derzeit vom Bund zugesagten Dosen des Biontech/Pfizer-Impfstoffs.
Dieser Plan werde sich aber wohl laufend ändern, merkte der Gesundheitsstadtrat an. Denn mit den ersten Lieferungen des bereits zugelassenen Impfstoffs von Moderna und jenem von AstraZeneca, für den die EU Ende Jänner grünes Licht geben könnte, stünden dann zusätzliche Mengen parat. Wobei Hacker nichtsdestotrotz einräumte: "In die wirkliche Breite werden wir nicht vor dem zweiten Quartal kommen."
In Wien läuft die zweite, größere Impfrunde seit 5. Jänner. Im Fokus stehen dabei neben Spitälern auch Senioren- bzw. Pflegeeinrichtungen. Die Immunisierung der Bewohner und Mitarbeiter in den Wiener Alten- und Pflegeeinrichtungen wird in den nächsten Wochen kontinuierlich fortgesetzt. Mithilfe mobiler Teams und in Kooperation mit niedergelassenen Hausärztinnen und Hausärzten soll dieser Bereich bis Ende Februar durchgeimpft sein.