Der 47-jährige Jäger war mit Kollegen gegen 7.30 Uhr zur Gamsjagd im Hochschwab-Gebiet aufgebrochen. Am Nachmittag stiegen sie zusammen wieder ab, dabei rutschte der Einheimische gegen 14.30 Uhr auf dem schneebedeckten Boden aus und stürzte kopfüber in eine Doline. Nach etwa zehn Metern verfingen sich sein Rucksack und seine Rückentrage an einem Felsvorsprung, wodurch ein weiterer Absturz verhindert wurde, teilte die Landespolizeidirektion Steiermark am Freitag mit. Einer der Waidmänner alarmierte die Rettungskräfte.
Ein Team der Bergrettung Thörl stand bereit, konnte aber wegen des Nebels nicht zur Doline geflogen werden. Daraufhin flog der ÖAMTC-Hubschrauber Christophorus 12 nach Eisenerz und nahm dort drei Bergretter auf. Die Bergrettung Thörl stieg in der Zwischenzeit zu Fuß auf. Der verletzte 47-Jährige wurde schließlich geborgen, in das LKH Bruck geflogen und dort stationär aufgenommen.
Zeitgleich waren die Rettungskräfte auch am Eisenerzer Reichenstein nach dem Abgang eines Schneebretts gefordert: Der 35-jährige Grazer war zuvor mit Steigeisen über die Nordostrinne aufgestiegen und wollte über den Normalweg wieder hinunter. Dabei war aber ein Hang zu queren. Er löste gegen 13.40 Uhr das Schneebrett aus und wurde mitgerissen. Der Grazer erlitt eine schwere Beinverletzung, konnte aber noch selbst die Rettung rufen.
Eine Bergung durch den Rettungshubschrauber C12 war wegen des sehr starken Windes im Unfallbereich nicht möglich. Deshalb wurden Kräfte der Bergrettungen Eisenerz und Vordernberg in die Nähe des Unglücksbereichs geflogen. Sie stiegen trotz hoher Lawinengefahr zu Fuß weiter zum Verletzten auf. Als der Wind nachließ, hatte die Dunkelheit schon eingesetzt. Die Besatzung eines Bundesheerhubschraubers vom Typ Alouette III aus Aigen im Ennstal flog nun mit Hilfe des Nachtsichtgeräts ein und konnte den Verletzten mit einer Seilwinde bergen.