Der jahrelange Diebstahl von Bier im Wert von rund 1,7 Millionen Euro aus der Brauerei Puntigam in Graz wird demnächst ein gerichtliches Nachspiel am Straflandesgericht Graz haben: Die Staatsanwaltschaft Leoben hat 24 Personen teils wegen schweren gewerbsmäßigen Diebstahls im Rahmen einer kriminellen Vereinigung, Hehlerei, Veruntreuung und Abgabenhinterziehung angeklagt. Die Unregelmäßigkeiten waren Ende 2017 aufgeflogen. Zwölf Mitarbeiter waren damals von der Brau Union fristlos entlassen worden. Zunächst hatte das zum Heineken-Konzern zählende Unternehmen keine Anzeige erstattet. Es kam aber zu umfangreichen Ermittlungen.
Ein Staatsanwalt aus Leoben, der zuvor in Graz bei der Anklagebehörde tätig war und seinen Fall mit zur neuen Dienststelle in die Obersteiermark genommen hatte, hat die Anklage Ende 2020 fertiggestellt. Die Anklage sei noch nicht rechtskräftig, betonte die Sprecherin des Straflandesgerichts.
Laut Anklage wurde der Diebstahl von 2009 bis November 2017 verübt und zwar direkt auf dem Gelände der Brauerei. Belastende Bilder aus Überwachungskameras wurden ausgewertet. Zu sehen ist, wie Mitarbeiter Bier offenbar einfach mitgenommen haben. Sie sollen die Getränke dann privat weiterverkauft haben. Neben dem Wert des gestohlenen Biers geht es auch um die Hinterziehung der Biersteuer von rund 240.000 Euro.