Das haben aus den neuen Pickerl-Bezirken bisher mehr als 116.500 Wiener gemacht. Von den rund 93.000 Online-Beantragungen konnten etwa 90 Prozent bereits am ersten Tag bearbeitet werden, hieß es in einer gemeinsamen Aussendung von Verkehrsstadträtin Ulli Sima, Donaustadts Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (beide SPÖ) und NEOS-Klubobfrau Bettina Emmerling am Dienstag.
Bei der Stadt will man prinzipiell bei Pickerl-Sünden keine Kulanz üben, auch Übergangsfrist gibt es keine. Jene, die bereits ein Pickerl beantragt bzw. bezahlt haben und denen dieses noch nicht zugestellt wurde, werden jedoch nicht gestraft.
Personen ohne Abstellberechtigung müssen einen Parkschein lösen. Die Höchstparkdauer beträgt dann zwei Stunden, wobei die Kurzparkzone von Montag bis Freitag von 9.00 bis 22.00 Uhr gilt. Das Modell "Pickerlzone" wurde in Wien 1993 erstmals erprobt, und zwar in der Innenstadt. Seither wurde der Bereich sukzessive ausgedehnt.
Das Politiker-Trio begab sich heute in die Arbeiterstrandbadstraße in der Donaustadt, um sich "einen ersten Eindruck von den neu gewonnenen Flächen im öffentlichen Raum verschafften", wie es in der Aussendung hieß. "Die Verbesserung durchs Parkpickerl ist jetzt schon evident. Noch gestern war hier in der Arbeiterstrandbadstraße alles zugeparkt - zu großen Teilen von Firmenwägen und Autos mit Nicht-Wiener Kennzeichen", zeigte sich Nevrivy zufrieden.
Die Einnahmen aus der Parkraumbewirtschaftung fließen in den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel. Aktuell werde die U2/U5 gebaut, dazu kämen laufend neue Straßenbahnlinien wie die Linie 27 - einer Querverbindung von Floridsdorf und Donaustadt. Weiters seien die Linie 12 und Linie 25 in Planung und auch grenzüberschreitende Straßenbahnlinien sind in Vorbereitung, wurde in der Aussendung aufgezählt. Überdies werde die S-Bahn laufend modernisiert und die Takte würden verdichtet.
Betroffene Pendlerinnen und Pendler könnten verstärkt auf Öffis umsteigen oder Park&Ride-Anlagen nützen. Freie Kapazitäten hätten zum Beispiel die Anlagen an den U1-Stationen Aderklaaer Straße und Leopoldau oder auch an der U6-Station Perfektastraße und U4-Station Hütteldorf. Die Stadt beteilige sich darüber hinaus an der Errichtung neuer Park&Ride Anlagen im Wiener Umland mit 3,25 Millionen Euro, wie es hieß.