Gen-Diät

Otto Konrad isst nach Gen-Analyse: "Diäten zählen nun zur Vergangenheit"

Torwartlegende Otto Konrad hat einen Gentest durchführen lassen, um herauszufinden, welche Ernährung für ihn die passende ist. Für mehrere Wochen will er sich nun an die Empfehlungen der DNA-Analyse halten. Hier berichtet er für die SN-Serie "Essen gut, alles gut?", wie es ihm dabei geht.

Otto Konrad
Steckbrief Otto Konrad
Alter 57
Wohnort Stadt Salzburg
Beruf selbstständig, früher Fußballprofi
Hobbys Lesen, Kochen, Filme, Wandern, Musik
Lieblingsessen alles mit Teigwaren und Fisch
Neue Ernährungsform isst nach Empfehlung der individuellen Gen-Analyse

Ernährungstagebuch: Das Ziel ist erreicht!

2. Juni 2022: Über die letzten vier Wochen war es spannend, das Thema Ernährung auf wissenschaftlicher Basis mittels einer DNA-Analyse genauer unter die Lupe zu nehmen. Ich bin keiner, der sich gerne kasteit oder an einem Buffet sehnsüchtig vorbeigehen möchte. Groß war also die Freude, als sich herausstellte, dass es viele Speisen gibt, die mir schmecken und meinem Körper außerdem gut tun. Mit konkreten Anleitungen wie "Achtung bei fettreichen Speisen" fiel die Umsetzung leicht: Über den kurzen Zeitraum von nur drei Wochen habe ich fünf Kilogramm abgenommen und fühle mich sehr gesund. Selbst das gelegentliche Sündigen am Wochenende zog mir keinen Strich durch die Rechnung. Auf meine Veranlagung abgestimmt, habe ich mich großteils an die Ernährungsempfehlungen meines nutrigenetischen Profils gehalten.Konkret bedeutete das für mich: weniger fettreiche Mahlzeiten, dafür mehr Freiheiten bei Kohlenhydraten. Etwas mehr Ausdauersport statt strenger Kalorienreduktion! Zusätzlich habe ich Lebensmittelempfehlungen erhalten, um meinen Körper mit ausreichend Antioxidantien und anderen, für mich besonders wichtigen Mikronährstoffen zu versorgen.

Mein Fazit? Es funktioniert - und das auf eine nachhaltige Weise! So habe ich durch die Auswertung meiner genetischen Veranlagung ein Ernährungsprogramm gefunden, das Erfolge zeigt und ich auch langfristig anwenden werde.

Ernährungstagebuch: Ich musste die Zügel etwas lockern

25. Mai 2022: Wieder eine Woche der Gen-Diät vorbei - und obwohl ich an zwei Tagen nicht die Möglichkeit hatte, selbst zu kochen, bin ich trotzdem ein Stück weiter. Bei den großen Verführungen am reichhaltigen Buffet habe ich am Wochenende versucht, nach den Erkenntnissen aus der DNA-Analyse zu essen. Und, siehe da - es funktioniert.

Das sollte mir helfen, mein Zielgewicht dann auch langfristig zu halten. Statt strengen Kalorienzählens achte ich darauf, einfach jene Lebensmittel, die sowohl für mein Körpergewicht als auch meine Gesundheit förderlich sind, in Speisen zu integrieren, die ich sehr gerne und häufig konsumiere. Das funktioniert richtig gut und ich fühle mich großartig.

Apropos Gesundheit - neben den Ernährungsempfehlungen zur Gewichtsreduktion beinhaltet meine DNA-Analyse, die ich über das Unternehmen DNA for ME in Eugendorf habe durchführen lassen, auch ein umfangreiches Kapitel zum Thema gesundheitsfördernde Ernährung.

Ich habe zum Beispiel erfahren, dass Omega-3 zur Förderung meiner Herzgesundheit ineffektiv ist und ich da nachjustieren sollte. Außerdem habe ich genetisch bedingt Schwierigkeiten bei der Neutralisierung von freien Radikalen und deswegen einen erhöhten Bedarf an Antioxidantien.

Es wurden mehr als 50 ernährungsrelevante Genvariationen für die Förderung meiner Gesundheit analysiert und mein individueller Bedarf an 22 essenziellen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen berechnet. Jetzt kenne ich jene Lebensmittel, die reich an Nährstoffen sind und für meine Gesundheit besonders wichtig sind.

Leben mit einem genetischen Schutzschild

19. Mai 2022: 14 Tage nach der Genanalyse 3,5 ehrliche Kilos abgenommen zu haben, ohne auf für mich wichtige Speisen zu verzichten, ist einfach großartig! Meine Eltern haben mir super Voraussetzungen mitgegeben und ich darf mich über eine geringe Neigung zu Übergewicht freuen. Ausdauersport ist besonders effektiv - ich muss also nicht so streng hungern und darf mich auf das konzentrieren, was mir sowieso schon Spaß macht. Um mein Sportprogramm zu unterstützen, setze ich auf eine kohlenhydratreiche Ernährung. Klingt paradox, ist es aber nicht, da ich praktisch einen genetischen Schutzschild habe, der mich zu einem guten Kohlenhydratverwerter macht. Dafür muss ich beim Verzehr von Fetten umso vorsichtiger sein. Das bedeutet also mehr Pasta, weniger Parmesan.

Es wurden für mich knapp 1000 Lebensmittel ausgewertet, dabei wurde meine optimale Kalorienverteilung mit den Nährstoffwerten der Nahrungsmittel verglichen, um so die optimale Artikelmenge für mich zu errechnen. Je besser die Kalorien- und Makronährstoffverteilung eines Lebensmittels zu meinem nutrigenetischen Profil passt, desto mehr kann ich davon essen. Das bedeutet aber nicht, dass ich auf Lebensmittel mit einer weniger förderlichen Nährstoffverteilung komplett verzichten muss. Hier wird die empfohlene Menge in der Abnehmphase reduziert. Das Motto ist also: keine strenge Diät, sondern alles mit Maß und Ziel.

Die Wissenschaft auf dem Prüfstand

12. Mai 2022: Als Sportler war für mich Ernährung schon immer ein schwieriges Thema. Damals funktionierte das aber leider nur nach dem Prinzip "Trial and Error". Man ernährt sich nach allgemein bekannten Empfehlungen, findet heraus, wie der Körper darauf reagiert, und versucht, das persönliche Optimum zu finden. Die Wissenschaft hat sich seit damals gewaltig weiterentwickelt und das möchte ich nutzen. In meiner aktuellen Lebensphase geht es mir natürlich auch noch um die körperliche Leistung (und bestimmt auch ein bisschen um die Ästhetik), aber Gesundheitsvorsorge und Krankheitsprävention rutschen immer mehr in den Vordergrund.

Nutrigenetik ist ein wissenschaftlicher Zweig, der sich damit befasst, wie die "optimale Ernährung" von unserer individuellen Erbanlage beeinflusst wird. Anhand einer Speichelprobe kann ich zum Beispiel herausfinden, wie mein Körper auf Fette und Kohlenhydrate reagiert oder welche Lebensmittel meine Gesundheit unterstützen und welche mir tendenziell eher schaden. Erstmalig kann man wirklich von personalisierten Ernährungsempfehlungen sprechen. Basis dazu sind wissenschaftlichen Studien in diesem Bereich.

Über die nächsten drei Wochen darf ich nun mit einer Analyse der Firma DNA for ME aus Eugendorf bei Salzburg die Wissenschaft auf den Prüfstand stellen und werde am eigenen Leib austesten, wie sich die personalisierte Ernährung, optimiert für meine genetische Veranlagung, tatsächlich anfühlt. Dazu habe ich einen umfangreichen Ernährungsplan mit mehr als 100 Rezepten und eine Auswertung von rund 900 Lebensmitteln zur Regulation meines Körpergewichts und Förderung meiner Gesundheit erhalten - die große positive Überraschung: ich bin ein guter Kohlenhydratverwerter und muss deswegen nicht auf Pasta und Brot verzichten. Weitere Einblicke folgen - drückt mir einstweilen die Daumen!

Crahskurs DNA-Analysen

Nachdem ich meine DNA-Ergebnisse erhalten habe, durfte ich mich vergangene Woche mit Manfred und Nina Althammer - dem Vater-Tochter Team hinter der Vertriebsfirma DNA for ME - zusammensetzen und einige Fragen rund um die Analyse, meine Ergebnisse und die Wissenschaft dahinter stellen. Dabei habe ich viel Neues gelernt und spannende Einblicke in die Welt der Molekularbiologie gewonnen. Unser Gespräch habe ich für euch in diesem Beitrag festgehalten:

Frage: Wie stark ist der wissenschaftliche Hintergrund der Nutrigenetik? Welche Studien bestätigen die wissenschaftliche Basis der Analyse?

Manfred Althammer: Im Jahr 2003 wurde das menschliche Genom (fast gänzlich) entschlüsselt, seither sind auch die wissenschaftlichen Studien dazu in die Höhe geschossen. Insgesamt gibt es heute rund 3 Millionen Studien im Bereich der Humangenetik - häufig mit einem Fokus auf medizinische Zwecke zur Prävention und Diagnose von Krankheiten. Rund 3.000 publizierte Studien beschäftigten sich auch schon mit nutrigenetischen Fragen - also den Zusammenhängen zwischen Ernährung und Genetik. Als relativ junger Forschungszweig mit direkten Anwendungsmöglichkeiten in unserem Alltag, bietet die Nutrigenetik also eine besonders spannende Arena für Wissenschafter, Fachexperten und Konsumenten zugleich.

Nina Althammer: Wir legen deswegen auch sehr großen Wert darauf, dass Aussagen erst dann in unsere Berichte einfließen, wenn strenge Kriterien erreicht sind. Jede Genvariante muss durch mindestens drei unabhängige, wissenschaftlich akkreditierte und von Experten durchgeführte Studien an mindestens drei unterschiedlichen Personengruppen erforscht worden sein. Erst wenn diese Studien dasselbe Ergebnis liefern, wird die Interpretation der Genvariation als wissenschaftlich ausreichend fundiert angesehen und für die Programme freigegeben. In unseren Analysen werden die genetischen Ergebnisse einer Person anschließend mit anerkannten ernährungswissenschaftlichen Empfehlungen in einem individuellen Handlungsprogramm verknüpft.

Frage: Warum nicht einfach ein Blutbild machen? Wie ergänzen sich diese beiden Analysen in der Gesundheitsvorsorge?
Nina Althammer: Mein Vater sagt immer die DNA-Analyse hilft uns den "Motor" eines Patienten zu verstehen - Diesel, Benzin oder Elektro? Und ein Blutbild hilft beim "Finetuning" des Autos.

Für Nicht-Auto-Experten wie mich bedeutet das, ein Blutbild schenkt eine Momentaufnahme der aktuellen Mikronährstoffversorgung und vergleicht diese Werte zu generellen Normbereichen. Jetzt kommt das große Aber - die Genanalyse entscheidet, ob dieser generell empfohlene Normalbereich überhaupt auf einen spezifischen Patienten zutrifft. Hat unser Körper nämlich aufgrund eines genetischen Defekts Schwierigkeiten bei der Umwandlung oder Aufnahme gewisser Mikronährstoffe, wird dieser Nährstoff schlechter in die Zellen transportiert und es entsteht ein Mangel - obwohl der Gehalt laut Blutbild unauffällig ist.

Ein Beispiel betrifft die Aufnahme von Vitamin D. Vitamin D kann sowohl vom Körper mithilfe von Sonnenstrahlung produziert, als auch über die Nahrung aufgenommen werden. Neben zahlreichen wichtigen Aufgaben steuert Vitamin D die Aufnahme von Kalzium und führt zu gesunden Knochen. Damit Vitamin D seine Wirkung entfalten kann, muss es zunächst in seine aktive Form umgewandelt werden und an den Vitamin D-Rezeptor (VDR) binden. Dieser Rezeptor befindet sich in fast jeder Körperzelle und kann nur in gebundener Form seine gesundheitsfördernden Aufgaben erfüllen. Genetische Variationen können die Struktur des Rezeptors verändern und zu einer schlechten Bindung an Vitamin D führen - auf Zellebene entsteht ein Mangel, der im Blutbild nicht erkannt werden würde. Rund 40% der Menschen sind von mindestens einem solchen Defekt im VDR Gen betroffen - du bist einer davon. Zur Kompensation empfehlen wir dir also eine erhöhte Zufuhr von Vitamin D.

Im Idealfall verbindet man also eine genetische Analyse zur Bedarfserhebung mit regelmäßigen Blutbildern zur Statusüberprüfung.

Frage: Wie kann ich das Wissen über meine genetischen Veranlagungen einsetzen, um meine Gesundheit proaktiv zu fördern, gibt es auch ähnliche individuelle Unterschiede bei der gesunden Ernährung
Manfred Althammer: Richtig! Es gibt zwar allgemeine Empfehlungen für die gesunde Ernährung, aber gerade was die Prävention betrifft, muss die gesundheitsfördernde Ernährung auf individueller Basis betrachtet werden. Unser genetisches Profil beeinflusst nämlich nicht nur, ob wir von gewissen Nahrungsmitteln verstärkt zunehmen, sondern auch, wie unser Körper auf bestimmte Mikronährstoffe reagiert und welche Stoffe er richtig umwandeln und verwerten kann. Durch die Analyse von den mehr als 50 relevanten Genvariationen erhalten wir somit wertvolle Informationen über unsere angeborenen Stärken und Schwächen und können so gezielte Maßnahmen für ein langes und gesundes Leben setzen.
Ein gutes Beispiel ist Omega-3. Omega-3-Fettsäuren spielen im Stoffwechsel unseres Körpers eine zentrale Rolle. Neben vielen anderen positiven Eigenschaften können sie auch die Herzgesundheit verbessern und werden deshalb gerne zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen empfohlen. Studien haben gezeigt, dass Omega-3-Fettsäuren einen positiven Effekt auf die Cholesterinwerte haben können, indem sie die "schlechten" LDL-Cholesterinwerte senken und das "gute" HDL-Cholesterin erhöhen. Dieser Effekt kann jedoch von einer genetischen Variation im APOA1-Gen verändert werden.
Tatsächlich gehörst du zu den Personen mit einer eingeschränkten Funktion des APOA1-Gens - das bedeutet, deine guten HDL-Cholesterinwerte werden durch Omega-3-Fettsäuren gesenkt und die Nahrungsergänzung mit Omega-3 hat somit einen kontraproduktiven Einfluss auf deine Herzgesundheit. Dir wird daher empfohlen stattdessen zu Phytosterolen (eine rein pflanzliche Alternative) zu greifen, um deinen Cholesterinspiegel zu verbessern.

Frage: Was versteht man unter Unverträglichkeiten?

Nina Althammer: Hier muss man aufpassen, weil das Wort Unverträglichkeit im täglichen Sprachgebrauch oft sehr breit eingesetzt wird und die Gefahr besteht, unterschiedliche Konzepte zu vermischen. Bei einer Nahrungsmittelintoleranz ist der Körper aufgrund einer Störung der verantwortlichen Enzyme nicht fähig, bestimmte Lebensmittel zu verarbeiten und reagiert darauf mit Beschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen, akutem Durchfall oder Erbrechen - das ist etwas anderes als die oben beschriebene Aufnahme von Omega-3. Lebensmittelintoleranzen können zwar genetische Ursachen haben, diese können aber auch durch Krankheiten oder Umweltfaktoren entstehen. Die vielen möglichen Ursachen einer Lebensmittelunverträglichkeit sowie das zeitversetzte Auftreten der Beschwerden (im Unterschied zu Allergien), macht es in der Praxis oft schwierig, das für die Beschwerden verantwortliche Nahrungsmittel zu bestimmen - der Gold Standard dafür bleibt nach wie vor eine streng umgesetzte Ausschlussdiät, am besten in Betreuung durch einen ausgebildeten Ernährungsberater oder Arzt.

Anstelle der Diagnose von Nahrungsmittelunverträglichkeiten konzentrieren sich unsere nutrigenetischen Analysen vielmehr auf die langfristige Krankheitsprävention mittels der gezielten Ernährung. Die Auswertung beantwortet, wo aufgrund unserer genetischen Veranlagung gesundheitliche Schwächen bestehen und wie man diese durch die präzise, optimierte Zufuhr von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen bestmöglich adressieren kann. Bereits diagnostizierte Unverträglichkeiten und Allergien, die uns durch Eigenangaben unserer Kunden mitgeteilt werden, sind in der Auswertung zusätzlich mit einem Warnsymbol versehen und werden in der Bedarfserhebung berücksichtigt.



Hinweise zur Ernährung nach Gen-Analyse:

Die Darstellungen von Otto Konrad sind persönlich und subjektiv und nicht als generelle Empfehlung für eine Ernährung nach DNA-Test zu lesen. Eine Beratung und Begleitung mit Diätologen und Medizinerinnen wird in jedem Fall empfohlen. Die Analyse für diesen Schwerpunkt wurde durch das Unternehmen DNA for ME in Zusammenarbeit mit dem Labor Novogenia in Eugendorf bei Salzburg durchgeführt.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: https://www.dnaforme.com.

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