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Weltweiter Klimastreik findet am Freitag im Netz statt

Wegen der Coronavirus-Pandemie rufen die Aktivisten von Fridays for Future an diesem Freitag (24. April) zu alternativen Protestaktionen gegen den Klimawandel auf. Unter #NetzstreikfürsKlima halten auch in Österreich junge Menschen Banner aus den Fenstern und protestieren mit Fotos online.

Klimaprotest nun auch mit Sicherheitsabstand: Am Freitag streiken Umweltaktivisten und junge Menschen auf der ganzen Welt im Netz für das Klima.
Klimaprotest nun auch mit Sicherheitsabstand: Am Freitag streiken Umweltaktivisten und junge Menschen auf der ganzen Welt im Netz für das Klima.

"Wir dürfen nicht leiser werden", so die Botschaft von Katharina Rogenhofer, Initiatorin des Klimavolksbegehrens. "Wir haben eine bessere Zukunft verdient." Protest sei immer noch wichtig, betont die Aktivistin, denn "es braucht mehr als Worte." Die Coronavirus-Pandemie hat den Klimastreik jedoch ins Netz verbannt. Trotz Versammlungsverbot soll es am Freitag dennoch eine gemeinsame, weltweite Aktion für den Klimaschutz geben. Österreichweit sollen beispielsweise Schilder und Banner am Fenster, Balkon oder Gartenzaun aufgehängt und Fotos davon im Netz gepostet werden. Dazu rufen die Aktivisten von Fridays for Future auf. Sie kritisieren zudem, dass die aktuellen Pläne und Maßnahmen der Politik bei weitem nicht ausreichen würden, um die Erwärmung bis 2050 auf die angestrebten 1,5°C Durchschnittstemperatur zu begrenzen. "Deshalb ist es wichtiger denn je, jetzt zu handeln", fordern die Klimaaktivisten in ihrer Aussendung am Donnerstag.

Zusätzlich gibt es am Freitag einen Livestream mit Rede- und Musikbeiträgen. Neben Katharina Rogenhofer sprechen unter anderen Umweltmediziner und Doctors For Future Gründer Hans-Peter Hutter von der Medizinischen Universität Wien, Scientist For Future und Professor für Politikwissenschaft an der Universität Wien Ulrich Brand, Klima- und Energie-Campaigner Johannes Wahlmüller von Global 2000 und Mira Kapfinger von "Stay Grounded". Auch der Vorsitzende der Bundesjugendvertretung Jakob Ulbrich sowie Vertreterinnen der Muslimischen Jugend und Gewerkschaftsjugend werden im Stream mitdiskutieren. Musik wird von den Akivistinnen und Aktivisten selbst produziert: "Bella Ciao" wurde zu "Do It Now" umgedichtet und "Skifoahn" von Ambross zu "Wir woi´n a Zukunft!", heißt es in der Aussendung.

Thunberg: "Wir müssen mit beiden Krisen gleichzeitg hantieren"

Die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg hat außerdem dazu aufgerufen, in der Coronakrise auf Wissenschafter und Experten zu hören. In einem Online-Gespräch am Mittwoch, das vom schwedischen Nobelpreismuseum anlässlich des Earth Day organisiert wurde, diskutierte sie rund eine Stunde mit dem Potsdamer Klimaforscher Johan Rockström über die Herausforderungen durch das Coronavirus. "Wir müssen in der Lage sein, mit beiden Krisen gleichzeitig zu hantieren," sagte Thunberg. Sie stelle fest, dass es in der jetzigen Situation einen großen Willen gebe, das persönliche Leben zu ändern. Die 17-Jährige bedaure aber, dass die Klimakrise, anders als die aktuelle Coronakrise, nicht als eine unmittelbare Bedrohung aufgefasst werde :"Die Klimakrise ist auch eine direkte Bedrohung, mit Folgen für uns und für Menschen in anderen Teilen der Welt."

Rockström sagte, dass die Klimakrise und die Pandemie zusammenhingen und Teil der großen globalen Krise seien. "Die Coronakrise kam nicht wie ein schwarzer Schwan. Wir haben vorhergesehen, dass so etwas passieren kann. Globale Erwärmung und die Vernichtung von Ökosystemen erhöhen die Risiken für Pandemien." Er hoffe, dass man nach der Krise nicht wieder in die alte Welt zurückspringen werde.

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