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Die Zukunft der ISS steht in den Sternen

Die Internationale Raumstation wird ein Vierteljahrhundert alt. Umso mehr stellt sich die Frage: Wie lange hat die ISS noch?

Die Internationale Raumstation (Archivbild).
Die Internationale Raumstation (Archivbild).

Totgesagt wurde die ISS schon vielfach. Dennoch umkreist der Außenposten der Menschheit weiter in rund 400 Kilometern Entfernung 16 Mal pro Tag die Erde. Sieben Männer und Frauen aus den USA, Dänemark, Japan und Russland sind derzeit an Bord der Internationalen Raumstation und können dort diese Woche ein Jubiläum begehen: Ein Vierteljahrhundert ist es her, dass das erste russische Modul "Sarja" ins All geschossen wurde. "Wir feiern das 25-Jährige der ISS", sagte der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Juri Borissow. Zugleich betonte er: "Zweifellos ist nichts für die Ewigkeit. Die Station wird alt." Rund 80 Prozent der russischen Ausrüstung hätten ihre "garantierte Höchstlebensdauer" erreicht.

Im Jänner 1998 war in Washington das Abkommen über den Bau der Anlage unterzeichnet worden - als Nachfolger der sowjetischen Raumstation "Mir". Zuvor hatte der damalige US-Präsident Ronald Reagan die Nasa mit der Entwicklung einer bemannten Raumstation beauftragt. Die Nasa holte etwa die Raumfahrtagenturen Kanadas, Japans und Europas mit an Bord - und mit dem Ende der Sowjetunion dann auch die russische.

Seither ist die ISS immer weiter gewachsen. Inzwischen ist sie in etwa so groß wie ein Fußballfeld - eine Art 450 Tonnen schweres Haus mit sechs Schlafzimmern, zwei Badezimmern, einem Fitnessstudio und einem Panoramafenster. Die Gesamtkosten liegen weit über 100 Milliarden Dollar. Seit dem Jahr 2000 forschen ohne Unterbrechung Raumfahrer und Raumfahrerinnen in diesem Weltraumlabor.

Die Feierlaune hält sich zum 25. Geburtstag dennoch in Grenzen. Nebst verschiedenen technischen Gebrechen macht die weltpolitische Lage den Betrieb der ISS nicht einfacher: Die ISS ist eines der wenigen Objekte, bei denen Amerikaner und Russen nach Ausbruch des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine noch zusammenarbeiten.

Grob bis 2028 dürfte die ISS gemeinsam betrieben werden, dazu gibt es weitgehendes Einvernehmen. Danach könnte sie kontrolliert in den Pazifik stürzen. Unterdessen haben zahlreiche Länder, darunter auch die USA und Russland, neue eigene Raumstationen angekündigt - während China seine Station schon in Betrieb hat.

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