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Ex-Mitglied der Corona-Taskforce: "Lockdowns haben Nebenwirkungen"

Arzt Martin Sprenger kritisiert in seinem Buch den Umgang der Politik mit der Pandemie, sieht aber auch positive Seiten. Und bekennt Fehleinschätzungen.

Dass die vier Corona-Lockdowns viele Nebenwirkungen gehabt hätten - und die von der Politik großteils ausgeblendet worden seien – das kritisiert der Arzt, Public-Health-Experte und Buchautor Martin Sprenger.
Dass die vier Corona-Lockdowns viele Nebenwirkungen gehabt hätten - und die von der Politik großteils ausgeblendet worden seien – das kritisiert der Arzt, Public-Health-Experte und Buchautor Martin Sprenger.
Martin Sprenger ist schon nach vier Wochen im April 2020 aus der Corona-Taskforce der Bundesregierung ausgeschieden.
Martin Sprenger ist schon nach vier Wochen im April 2020 aus der Corona-Taskforce der Bundesregierung ausgeschieden.

Martin Sprenger ist Arzt und streitbarer Public-Health-Experte an der MedUni Graz. Nun hat er sein zweites Buch über die Pandemie geschrieben.

Sie sind im April 2020 schon nach vier Wochen aus jener Taskforce, die die Regierung in Coronafragen beraten hat, ausgestiegen. Warum? Martin Sprenger: Ich bin als Public-Health-Experte geholt worden, um mich um soziale Ungleichheiten und vulnerable Gruppen zu kümmern. Aber was ich gemacht habe, hat kaum jemanden interessiert. Von den 18 Personen im Gremium waren 15 Mediziner; ...

KOMMENTARE (1)

Klaus Duschek

Ergänzend dazu, dass die SN endlich selbst auf die WHO-Daten hinweist, die Schweden sowohl relativ als auch absolut besser ausweisen als Österreich - Schweden hatte nicht nur keinen Lockdown sondern de facto KEINERLEI Maßnahmen, denn die einzigen echten Verbote betrafen nur Großveranstaltungen und Besuchsverbote in Altenheimen, der Rest waren reine Empfehlungen und Appelle an den Hausverstand wie z.B. Händewaschen (ein Trauerspiel, dass man Erwachsene darauf hinweisen muss), Heimarbeit wo leicht möglich und (absoluter Hausverstand) Daheimbleiben wenn krank ohne Rücksicht auf die Ursache. Allein die solcherart in Schweden vermiedene Spaltung der Gesellschaft macht die Verantwortungslosigkeit der Kurz‘schen Maßnahmen klar. Und es ist Dr. Sprenger absolut beizupflichten, dass Herr Kurz mit seinem, große Panik verursachenden Lügengebäude (100.000 Tote - jeder kennt einen; nur am Rande - ich kenne immer noch keinen) wohl ausschließlich um seine (im Lichte des Interviews seines aktuellen Arbeitgebers in der Neuen-Zürcher-Zeitung) höchst fragwürdigen politischen Ziele ging, die letztlich im besten Fall wohl eine Oligarchie der ÖVP auf Staatsebene bedeutet hätten – die Herren Schmidt et.al. standen ja wohl schon bereit zur Besetzung aller Schlüsselstellen (und ja, es gilt sogar für Kurz und sein Umfeld die Unschuldsvermutung – denn anders als er, achte ich den Rechtsstaat und die Verfassung (ob das daran liegt, dass ich das Studium der Rechtswissenschaften abgeschlossen habe ???) ). Kurzum (welch bitterer Kalauer) – wir wurden von nur auf den eigenen politischen Vorteil bedachten Personen ins Verderben geführt!
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