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Sri Lanka: Tausende trinken Anti-Corona-Göttertrank

Tausende Menschen auf Sri Lanka haben ein angebliches Wundermittel getrunken, das vor Corona schützen soll. Doch inzwischen musste ein Minister, der den Trank wie andere ranghohe Politiker zu sich genommen hatte, ins Krankenhaus.

Piyal Nishantha de Silva, der auf dem Inselstaat für Frauen, Kinderentwicklung und Bildung zuständig ist, sagte Reportern und auf Facebook, er habe sich infiziert.

Gebraut hatte den Trank ein einflussreicher sogenannter heiliger Mann, der behauptete, er habe das Rezept dafür von der hinduistischen Göttin der Zerstörung, Kali, erhalten. Der Trunk enthalte Honig, Muskatnuss, Koriander und andere Kräuter und war für umgerechnet gut elf Euro (2500 Rupien) die Flasche erhältlich. Pflanzliche Heilmittel seien auf Sri Lanka weitverbreitet und so seien an vier Verkaufstagen im Dezember mindestens 15.000 Leute bei dem Mann zu Hause aufgetaucht, hieß es von einem örtlichen Behördenmitarbeiter.

Der heilige Geschäftsmann habe sein Wundermittel auch Firmen sowie Tempeln verkauft, berichteten örtliche Medien. Auch Politikern und Ministern habe er eine Kostprobe gegeben. Davon habe selbst Gesundheitsministerin Pavithra Wanniarachchi Gebrauch gemacht - obwohl ihr eigenes Ministerium den Trank nicht als Arzneimittel zugelassen hatte. Dafür kritisierten sie oppositionelle Parlamentsabgeordnete: Sie habe so falsche Hoffnung verbreitet und die Leute ermuntert, in Massen zum heiligen Mann zu gehen.

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