64.100 Arten sind schon bekannt, zusätzliche gut 14 Prozent wachsen noch inkognito in den Wäldern weltweit, erklären die Forscher im Fachjournal "PNAS". Viele davon sind recht seltene Exemplare, die durch den Klimawandel auszusterben drohen, bevor sie von Biologen beschrieben werden.
Ein Team um Jingjing Liang von der Purdue University im US-Staat Indiana durchforstete Datensätze vom ganzen Globus, in denen rund 38 Millionen Bäume zigtausender Arten aufgelistet sind. Aus deren Artenreichtum kalkulierten sie den weltweiten Artenreichtum. Das Ergebnis: Zu den rund 64.100 bekannten Baumarten kommen noch Tausende dazu: "Wir schätzen die globale Fülle an Bäume auf 73.000 Arten, das sind rund 14 Prozent mehr, als heute bekannt sind", schreiben sie. An der Studie war auch Dmitry Schepaschenko vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien beteiligt.
Die meisten den Biologen nicht bekannten Bäume (43 Prozent) stehen wohl in Südamerika, und dort vor allen in den Regenwäldern, so die Forscher. Aber auch in Europa und Asien gäbe es noch knapp 2.200 bisher inkognito gebliebene Gehölze zu sichten. "Die österreichischen Bäume kennen wir aber schon gut, denke ich", erklärte Schepaschenko der APA: "Durch den Klimawandel und menschliche Aktivitäten können aber zusätzlich nicht-heimische Spezies hier ein neues Zuhause finden."