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"Tickende Zeitbombe": Als ein Amokläufer sechs Menschenleben auslöschte

Der Amoklauf in Mauterndorf wird nach wie vor als eine "der größten Tragödien der Kriminalgeschichte in Salzburg" bezeichnet. Wie der Einsatz ablief.

Anna Boschner
Verabschiedung in Mauterndorf. Tausende waren gekommen, um den Mordopfern zu gedenken.

Vor 25 Jahren hinterließ ein 36-Jähriger eine Spur des Grauens in der kleinen Lungauer Gemeinde Mauterndorf. Der Einheimische ermordete im November 1997 sechs Menschen aus seiner Nachbarschaft. Die Tat hallt dort bis heute noch nach - bei Angehörigen, Nachbarn und Einsatzorganisationen.

Der mittlerweile pensionierte Polizist Karl Heinz Wochermayr war damals einer der ersten Kripobeamten am Einsatzort in Mauterndorf. Noch heute spricht er davon, dass ihm die Bilder des Einsatzes derart stark in der Erinnerung geblieben sind, dass er sich sicher ist, sie niemals zu vergessen.

Der Amoklauf verschärfte 1997 in Österreich die Debatte über das Waffengesetz. "Noch als wir vor Ort waren, haben wir bemerkt, dass die Tragödie zum Anlass wurde, die damalige rechtliche Situation des Waffenbesitzes zu hinterfragen", sagt der pensionierte Kripobeamte Karl Heinz Wochermayr. In den darauffolgenden Jahren gab es einzelne gesetzliche Novellierungen, eine tatsächliche Verschärfung des Waffengesetzes erfolgte erst 2011.

Podcast Tatort Salzburg

Der Bericht ist Teil der SN-Podcastserie Tatort Salzburg. Sie finden alle Folgen zum Nachhören - auf www.SN.at/podcasts und überall, wo es Podcasts gibt.

In der ersten Folge des Podcasts Tatort Salzburg, gab die Gerichtsmedizin in Salzburg einen Einblick in ihre Arbeit. Sie erfahren darin, warum es gar nicht so leicht ist, den Todeszeitpunkt festzustellen, welche Forschung es dazu an der Universität Salzburg gibt und was mit den ominösen "Body Farms" in Amsterdam und in den USA auf sich hat.

In der zweiten Folge verriet Kriminalpsychologe Thomas Müller, wie er das Verhalten von Gewaltverbrechern analysiert und wie ihm dabei die Statistik hilft. Müller führte bereits Interviews mit den schwersten Verbrechern der vergangenen Jahrzehnte.

In der dritten Folge geht es um den Fall Deubler und darum, wie ein Rechtsanwalt für die Freilassung seines Mandanten kämpfte. Ein Gespräch über falsche Beweise, späte Gerechtigkeit und die Lehren aus einem der spektakulärsten Fälle der österreichischen Justizgeschichte.

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