Die Forderung, den antisemitischen Bürgermeister Karl Lueger aus dem Straßenbild zu tilgen, mag der Anfang einer interessanten Diskussion sein, aber wo hört sie auf? Bei Karl Renner, der - "aus Überzeugung", wie er betonte - den "Anschluss" an Hitler-Deutschland bejubelte und der sehr gern gegen das "jüdische Großkapital", die "jüdischen Banken" und den "jüdischen Manchesterliberalismus" vom Leder zog? Bei Leopold Kunschak, der die Juden als "die Seuche unserer Zeit" bezeichnete? Bei Martin Luther, der umfangreiches antisemitisches Schriftgut hinterließ? Bei Kaiser ...
Karl Lueger und die Erinnerung: Denkmalstürme sind keine wirklich intelligente Lösung

BILD: SN/APA/ROLAND SCHLAGER
Das Denkmal des antisemitischen Wiener Bürgermeisters Karl Lueger löst nicht zum ersten Mal Diskussionen aus.