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Das Virus bleibt lebensgefährlich

Kurz und Kogler schicken die Wissenschaft vor. Das Motto: Die Nachricht ist schlecht, die Schuld trägt der Bote.

Manfred Perterer

Die Nachricht ist schlecht, die Schuld trifft den Boten, hat es schon bei den alten Griechen geheißen. Demgemäß hat die Regierung bereits am Samstag angesehene Wissenschafter vorgeschickt, um die Bevölkerung auf die harte epidemiologische Wahrheit vorzubereiten. Die Glaubwürdigkeit der Regierung selbst befindet sich nämlich mittlerweile auch im Lockdown. Ihr kauft niemand mehr das ständige Zahlenwirrwarr und die endlosen bürokratischen Ausreden ab. Auch dann nicht, wenn sie ihre Pressekonferenzen im neuen Format mit Experten und Landeshauptleuten abwickelt. Bezeichnend ist, dass Frauen ...

KOMMENTARE (2)

Angela Zechmann-Micklethwaite

Sehr geehrter Herr Perterer, wurde eigentlich je bei unserem Landeshauptmann angefragt, warum wir keinen transparenten, für uns alle nachvollziehbaren Impfplan der Landesregierung im Internet einsehen können? Es ist klar, dass es sich um ein rollierendes System handelt, aber das ließe sich alles wunderbar und transparent auf einer Website darstellen - für alle zugänglich und nachvollziehbar: was an Impfstoffen reinkommt muss am anderen Ende verimpft werden. Zahlen reichen aus. Man kommt sich dann nicht mehr so infantilisiert vor und kann sich in etwa ausrechnen, wann man selbst drankommt. Derzeit hat man den Eindruck, wir hinken manch anderen Bundesländern hinterher und immer wieder werden wortreiche Interviews gezeigt, die das Gegenteil behaupten. Dies alles könnte man sich mit einsehbaren tatsächlichen Vorgängen sparen.
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Klaus Duschek

S.g. Herr Perterer! Ihr Kommentar ist größtenteils richtig bis auf den Schlussabsatz. Hier müsste man auf Basis der durch 10 Monate gewonnenen medizinischen Erkenntnisse stärker differenzieren und sagen, dass das Virus für eine kleine (vielfach selbstverschuldete) Gruppe gefährlich bleibt, der angeraten sei, sich zu schützen, während man im Rest das Leben mangels echter Gefahr (z.B. erfuhr ich erst bei einem Ende Dezember 2020 auf Eigeninitiative gemachten Antikörpertest, dass ich es gehabt haben muss - mit Symptomen jenseits eines jahreszeitlich-typischen leichten Schnupfens wie ich ihn im Herbst seit Jahrzehnten auch mehrfach hatte kann ich nicht dienen, und ich bin auch schon jenseits Mitte 50) laufen lassen könnte. Letzteres vor allem, wenn man endlich (was die Journalistenschar noch NIE gefordert hat) auf breiter Basis freiwillige Antikörpertests anböte um den Umfang der Immunität in der Bevölkerung auszuloten (vgl. dazu auch das Interview mit Univ. Prof. Dr. David Stadelmann von der Universität Bayreuth in der VOL https://www.vol.at/immunitaet-als-freibrief-aus-dem-lockdown/6866333 ), um einerseits jene auszusieben, die man in der Impfung zurückstellen könnte bzw. alle, die Antikörper (und damit Immunität) aufweisen uneingeschränkt arbeiten und wirtschaften zu lassen. Aber zu derlei Weitsicht sind unsere eindimensionalen Führer nicht fähig - "eindimensional" weil die einzige Kategorie in der sie denken der Machterhalt ist, oder ist es ein reiner Zufall, dass sich Kurz gar so sehr um die "gefährdeten" Alten kümmert, die seine größte, verlässliche Wählergruppe ist??
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