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Mögliche Öffnung für Urlauber: Deutschland bremst

Die deutsche Bundesregierung hat sich am Montag zu einer möglichen Grenzöffnung für deutsche Sommerurlauber nach Österreich zurückhaltend geäußert: "Wir haben jetzt keine Veranlassung im Moment, die Situation an der österreichischen Grenze zu ändern", sagte ein Sprecher des deutschen Innenministeriums.

Sommerurlaubs-Pläne.
Sommerurlaubs-Pläne.
Schramböck wird das Gespräch suchen
Schramböck wird das Gespräch suchen

Das Auswärtige Amt in Berlin erklärte, dass die bestehende Reisewarnung zunächst bis Anfang Mai gelte. An den Gründen habe sich nichts geändert. "Derzeit gelten (...) überall auf der Welt noch Reisebeschränkungen, Ausgangssperren und Quarantänemaßnahmen, eben auch in Österreich", sagte ein deutscher Außenamtssprecher.

"Dazu wird es sicherlich Gespräche geben, aber das auch Schritt für Schritt", sagte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) am Montag zu möglichen deutschen Urlaubern. Fortschritte im Tourismus hingen natürlich von der Entwicklung der Coronavirus-Pandemie in Deutschland und Österreich ab. Wann genau ein solcher Schritt umgesetzt werden könne, sei noch unklar.

Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) hatte zuvor erklärt, wenn Länder wie Deutschland auf einem sehr guten Weg seien, die Infektionen einzudämmen, dann gebe es durchaus die Möglichkeit, sich bilateral zu einigen. Das Gesundheitsministerium reagierte am Sonntag gegenüber der APA zurückhaltend auf den Vorstoß.

Die Deutschen stellen in Österreich die wichtigste Gruppe unter den Touristen. Experten gehen davon aus, dass bis zu zwei Drittel der Beherbergungsbetriebe ein Ausbleiben der deutschen Touristen nicht verkraften könnten.

Die deutsche Bundesregierung warnt derzeit wegen der Coronakrise grundsätzlich vor Auslandsreisen. An den Grenzen zu Österreich und vier anderen Nachbarländern wurden Grenzkontrollen wieder eingeführt. Neben Österreich gibt es derzeit Kontrollen an den deutschen Grenzen zur Schweiz, Frankreich, Luxemburg und Dänemark. In den Grenzgebieten zu den anderen deutschen Nachbarländern wurden die Fahndungs- und Überwachungsmaßnahmen verstärkt. Das soll auch an der Grenze zu Belgien so bleiben, obwohl dort die Infektionsrate stark gestiegen ist. Ein Sprecher des deutschen Innenministeriums betonte jedoch, dass die Maßnahmen jederzeit angepasst werden könnten.

KOMMENTARE (3)

Sabine Heinrich

Es tut mir unendlich leid, dass ich eine ursprünglich für Ende Mai/ Anfang Juni geplante Reise in Ihr Land, das ich durch zahlreiche Aufenthalte kennen- und liebengelernt habe, nicht antreten kann. Die Planungsunsicherheit ist einfach zu groß.-Etwas anderes: Für das, was da im "Deutschen Eck" passiert, schäme ich mich für die deutsche Regierung fremd - und ich bitte Sie, nicht "die Deutschen" mit unserer Regierung gleichzusetzen!
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Dietmar Weber

Liebe Frau Heinrich, ich bin ganz bei Ihnen. Wir hoffen noch auf ein kleines Wunder, dass wir Ende Juli wieder in unser geliebtes Waldviertel reisen können. Bei unserer deutschen Bundesregierung sind Breitspurbremser unterwegs. Wenn Herr Söder für Bayern wirbt, ist das zwar verständlich, aber dann hocken die Urlauber im 50cm Abstand zusammen. so What?

Helmut F. Schreiner

Apropos „fremd-schämen“ ... zum fremd-schämen wären auch die Diskussionsbeiträge mancher Zeitgenossen in den diversen Foren österr. Medien, wo der „Germano-Phobie“ ausgiebig gehuldigt wird. Wenn man da u.a. Wortmeldungen wie: „Wer braucht schon die Piefkes“ und ähnlich Beleidigendes lesen kann, grenzt es direkt an ein Wunder, dass der deutsche Urlauber überhaupt noch Interesse zeigt, die Alpenrepublik zu besuchen.

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