Das Unternehmen hatte zwischenzeitlich bis zu 140 Mitarbeiter, derzeit sind es aber nur mehr 38, geht aus den AKV-Unterlagen hervor. Es habe Liquiditätsprobleme gegeben. Laut KSV1870 baute die Eder Beteiligunsverwaltung ab 2015 Containerdörfer für die Unterbringung von Asylwerbern und musste Quartiere anmieten, um die Verträge mit dem Land Niederösterreich erfüllen zu können. "Nachdem sich herausstellte, dass Asylwerber im Containerdorf nicht mehr untergebracht wurden, waren die in diese Dörfer getätigten Investitionen verloren. Es kam zu einem Verlust von 2.000 Betreuungen von Asylwerbern", so der KSV.
Das Unternehmen hat eine Sanierung ohne Eigenverwaltung beantragt. Ziel ist eine Fortführung des Unternehmens mit weniger Standorten nach einer Entschuldung - dazu wird vorerst die gesetzliche Mindestquote von 20 Prozent geboten. Derzeit hat es 8 Asylquartiere im Mostviertel, 8 in Lilienfeld-Traisen, 2 in Stockerau, 3 in Niederösterreich Süd und 35 im Waldviertel betrieben.
Geschäftsführer der Eder Beteiligungsverwaltungs GmbH und ihrer Tochter SLC ist Herbert Eder. Ihn hatte der Asylrechtsexperte der evangelischen Diakonie, Christoph Riedl, zuletzt in die Nähe des für Asylbetreuung zuständigen niederösterreichischen FP-Landesrats Gottfried Waldhäusl gerückt. Riedl kritisierte im Dezember im "Kurier", dass politisch missliebige Organisationen wie die Diakonie aus der Asylbetreuung hinausgedrängt würden, während Waldhäusls "Freunde" bedient würden. Eder wies den Vorwurf zurück und meinte damals, auch er erhalte kaum noch Zuweisungen - von 600 Betreuungsplätzen waren den Angaben zufolge im Dezember 100 frei.
Waldhäusls Büro sieht "unsere Aufgaben im Bereich der Grundversorgung" indes in keiner Weise gefährdet. "Die Firma Eder ist nicht der erste Betrieb, der in die Insolvenz schlittert", hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme.