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Sportminister Strache will Berufssportgesetz in Etappen

Das Sportministerium möchte ein überfälliges Berufssportgesetz zur sozialen Absicherung der Athleten in mehreren Etappen beschließen. Sportminister Heinz-Christian Strache (FPÖ) hat auf APA-Anfrage nach dem Fall des im Rechtsstreit mit dem ÖSV befindlichen Ex-Skispringers Lukas Müller auch dazu Stellung genommen. Die Absicherung der Sportler müsse auch nach Unfällen gewährleistet sein.

'Unsere Sportheldinnen und -helden brauchen Unterstützung', so Strache
'Unsere Sportheldinnen und -helden brauchen Unterstützung', so Strache

"Es kann nicht sein, dass sich in Österreich jeder über Goldmedaillen freut und sportliche Erfolge bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen einfordert, die Akteure jedoch im Falle von Verletzungen oder nach Karriereende häufig auf sich gestellt sind. Unsere Sportheldinnen und -helden brauchen Unterstützung", wird Strache zitiert.

Für ein Berufssportgesetz möchte Strache in mehreren Etappen das Ziel erreichen. Schon vor 15 Jahren war der Versuch zum Erlass eines derartigen Gesetzes an der Komplexität des Themas gescheitert. Damals hatte man versucht, alle Sportarten in einem großen Gesetz zu regulieren. Daher wird als erstes Teilstück ein Berufssportgesetz für Mannschaften erstellt. Die Fach-Referenten der Koalitionspartner arbeiten an einem Entwurf, der im Sommer 2019 zur Begutachtung kommen und 2020 in Kraft treten soll.

Strache über seine Pläne: "Ich habe beschlossen, mich vor der Komplexität des Themas nicht zu fürchten, sondern es anzugehen, und Stück für Stück ein Gesetz für Berufssportlerinnen und Sportler zu schaffen." Schritt für Schritt sollen die sozialen Rahmenbedingung für Berufssportler so verbessert werden.

Sobald das Mannschafts-Gesetz praktisch angewendet wird, könne man Rückschlüsse für weitere Bereiche des Berufssports heranziehen. Jedenfalls will das Sportministerium dieses Gesetz nicht weiter als "Cold Case" von Sportminister zu Sportminister übertragen.

Bis zur Installierung erster Berufssportgesetze geht der Sportminister davon aus, dass Veranstalter, Verbände und Aktive aus Unglücksfällen der Vergangenheit Schlüsse ziehen und für den passenden Versicherungsschutz gemeinsam oder individuell Sorge tragen, heißt es in dem der APA übermittelten Statement des Sportministeriums.