Am Donnerstag wird Alexander Van der Bellen angelobt. Die Erwartungen an ihn sind hoch.

Norbert Hofer, Dritter Nationalratspräsident,
Ex-FPÖ-Hofburg-Kandidat: Wichtig wäre, dass Alexander Van der
Bellen bei CETA nicht zustimmt, wie er das zum Ende seines
Wahlkampfs angekündigt hat. Ich erhoffe mir von ihm eine besonnene
Amtsführung und vor allem, dass er der Regierung nicht alles
durchgehen lässt.
Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer:
Der Bundespräsident sollte weiter ein Vermittler zwischen
Wirtschaft und Politik sein. Besonders seine Auslandsreisen sind
für die Wirtschaft und für die Anbahnung von Geschäften wichtig.
Die Ziele der Reisen sollten weiterhin mit der Wirtschaft
abgesprochen werden. Außerdem soll Alexander Van der Bellen darauf
drängen, dass bei anstehenden Reformen rascher etwas geschieht.
Erich Foglar, Präsident des Gewerkschaftsbundes:
Es ist gut, dass es nach diesem langen und schwierigen Wahlkampf
endlich eine Angelobung gibt und das Thema beendet ist. Alexander
Van der Bellen ist ein Mensch, der durch seine ruhige und besonnene
Art der Polarisierung in diesem Land entgegenwirken kann. Und ich
bin mir sicher, dass er das Land auch nach außen gut und würdig
vertreten kann. Schön wäre es, wenn er so wie Heinz Fischer viele
Auslandsreisen unternehmen würde und so als Türöffner für die
österreichische Wirtschaft tätig wäre.
Helmut Mödlhammer, Präsident des Gemeindebundes: Alexander
Van der Bellen soll ein Bundespräsident sein, der Mut macht, der
die Menschen und ihre Sorgen und Nöte auch versteht. Außerdem
müsste er durchaus versuchen, die Regierung zu Reformen zu bewegen.
Seine vernünftige Art und Weise könnten hier schon einiges
bewirken.
Oliver Vitouch, Rektor, Präsident der
Universitätenkonferenz: Alexander Van der Bellen steht für Werte,
die auch die Universitäten verkörpern: Offenheit,
Internationalität, Austausch, Aufklärung, Humanismus und vor allem
Sachlichkeit. Er wird ein Brückenbauer sein, und ein
hoffnungspendender Kontrast zu Donald Trump.
Hannes Androsch, Industrieller, Initiator der
Bildungsvolksbegehrens: Das Wichtigste ist, dass Van der Bellen
gewählt wurde, alles andere hätte dem Ansehen Österreichs schweren
Schaden zugefügt. Wir können gar nicht hoch genug einschätzen,
welches Renommee uns dieser Wahlausgang gebracht hat, weil er so
gänzlich nicht im sonstigen Trend lag. Wir leben ja in Zeiten von
Brexit und Trump und Le Pen und anderen Traurigkeiten.