Mindestens drei Menschen hätten Verletzungen davongetragen. Zuvor hatten die afghanischen Behörden von getöteten Zivilisten berichtet.
Der Luftangriff war nach Angaben der NATO zur Unterstützung afghanischer Sicherheitskräfte während Kämpfen mit der radikalislamischen Taliban erfolgt. Die Taliban hätten schwere Waffen eingesetzt und sich auf ein nahe gelegenes Areal zurückgezogen. Die Sicherheitskräfte hätten die Luftunterstützung angefordert.
Die NATO kündigte ebenfalls eine Untersuchung des Geschehens an. Die afghanischen Behördenvertreter hatten nach dem Angriff über zivile Opfer berichtet, zur Zahl der Toten jedoch unterschiedliche Angaben gemacht. Einer von ihnen sprach von mindestens 18 Toten.
Zivilisten sind die Haupt-Leidtragenden des seit 17 Jahren andauernden Krieges am Hindukusch. UNO-Angaben zufolge wurden allein zwischen Jänner und September mehr 8000 Zivilisten getötet oder verletzt.
Bei Gefechten zwischen radikalislamischen Taliban und einer örtlichen Miliz in der westafghanischen Provinz Herat wurden unterdessen mindestens 28 Menschen getötet. Weitere mindestens 17 seien verletzt worden, sagte der Sprecher des Gouverneurs, Jilani Farhad, am Freitag. Darüber hinaus sei ein Kommandant der Spezialkräfte des Geheimdienstes NDS getötet worden, sagte der Provinzrat Torialai Tahiri.
Die in die Gefechte in der umkämpften Provinz Shindand involvierte Miliz wird von dem früheren Taliban-Kämpfer Nangialai geführt. Sie habe dem 2016 an die Macht gekommenen Talibanführer Haibatullah Akhunzada (Achundsada) nicht die Treue geschworen und die Seiten gewechselt, sagte der Provinzrat Tahiri. Deswegen sei eine Einheit der NDS-Spezialkräfte ausgerückt, um Nangialai und seinen Männern zu helfen. Dabei sei der NDS-Konvoi in einen Hinterhalt der Taliban geraten. Beobachter sehen allerdings weiter eine Verbindung von Nangialai zu Mullah Rassul, dem Führer einer Taliban-Splittergruppe.
Die Taliban sind die größte Gruppe von Aufständischen in Afghanistan und waren von 1996 bis 2001 an der Macht. Vor allem seit dem Ende des internationalen Kampfeinsatzes Ende 2014, der von einem Ausbildungseinsatz abgelöst wurde, haben sie wieder an Stärke gewonnen. Derzeit beherrscht die Regierung nach Militärangaben nur noch wenig mehr als die Hälfte der Bezirke des Landes. Weitere rund 30 Prozent sind umkämpft. Die USA treiben aktuell eine politische Lösung des Konflikts voran und versuchen, die Taliban an den Verhandlungstisch zu bringen.