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Aktivitäten bei nordkoreanischer Raketenfabrik

Auf dem Gelände einer nordkoreanischen Raketenfabrik hat es südkoreanischen Presseberichten zufolge neue Aktivitäten gegeben. Kürzlich seien im Werk Sanumdong in der Hauptstadt Pjöngjang Frachtfahrzeuge beobachtet worden, berichteten die Zeitungen "JoongAng Ilbo" und "Donga Ilbo" am Donnerstag.

Neue Aktivitäten in der Raketentestanlage in Sohae
Neue Aktivitäten in der Raketentestanlage in Sohae

Sie beriefen sich auf Abgeordnete, die am Dienstag vom südkoreanischen Auslandsgeheimdienst unterrichtet worden seien. Geheimdienstchef Suh Hoon habe die Aktivitäten in Zusammenhang mit den Raketen gestellt. In Sanumdong waren Nordkoreas erste Interkontinentalraketen produziert worden, die in der Lage sein dürften, die USA zu erreichen. Das Blatt "JoongAng Ilbo" zitierte Geheimdienstchef Suh ferner mit den Worten, dass Nordkorea seine Urananreicherungsanlage in dem Nuklearkomplex Yongbyon nach dem ersten Gipfel von Machthaber Kim Jong-un und US-Präsident Donald Trump im vergangenen Juni weiter betrieben habe.

Experten aus den USA berichteten auch von neuen Aktivitäten in der seit August 2018 stillgelegten Raketentestanlage in Sohae. Dies könne darauf hinweisen, dass Nordkorea nun "Entschlossenheit" zeigen wolle, erklärten die Wissenschafter des Zentrums für strategische und internationale Studien (CSIS), die sich auf Satellitenfotos stützten, am Mittwoch.

Bereits am Dienstag hatten die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap und US-Experten berichtet, dass Nordkorea einen Teil einer Raketentestanlage wiederaufgebaut habe, die es nach dem ersten Gipfel in Singapur demontiert hatte. Damals wurde zwar allgemein die Denuklearisierung Koreas als Ziel vereinbart. Konkrete Verabredungen zur Beendigung des nordkoreanischen Atom- und Raketenprogramms gibt es aber nicht. Ende Februar hatten sich Trump und Kim zu ihrem zweiten Gipfel in Hanoi getroffen. Dort konnten sich beide nicht auf eine atomare Abrüstung Nordkoreas einigen.

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