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Algeriens Präsident kehrt offenbar zurück ins Land

Präsident Abdelaziz Bouteflika kehrt einem Insider zufolge nach Algerien zurück. Der 82-Jährige werde am Sonntag zurück erwartet, sagte eine mit den Plänen vertraute Person gegenüber Reuters. Aus Flugradar-Daten ging hervor, dass das algerische Regierungsflugzeug, das Bouteflika vergangenen Monat zu einem Klinikaufenthalt nach Genf geflogen hatte, den algerischen Flugraum Richtung Norden verlies.

Die mutmaßliche Präsidentenmaschine landete in Genf
Die mutmaßliche Präsidentenmaschine landete in Genf

Nach Angaben des Dienstes Flight Radar handelt es sich um eine Maschine des Typs Gulfstream 4SP, die der algerischen Regierung gehört. Fernsehbilder zeigten das Flugzeug mit der Registrierungsnummer 7T-VPM am Genfer Flughafen.

Aus Protest gegen den Präsidenten sind unterdessen zahlreiche Geschäfte und Mitarbeiter von Unternehmen in einen Streik getreten. In der Hauptstadt Algier blieben etliche Läden und Märkte am Sonntag geschlossen. Ganze Straßenzüge waren menschenleer. Auch große staatliche sowie private Unternehmen des Landes waren von dem Ausstand betroffen, wie algerische Medien meldeten.

Die Proteste in Algerien gegen Bouteflika haben sich zuletzt immer mehr ausgeweitet. Vor allem in der jüngeren Bevölkerung verliert er zunehmend an Rückhalt. Der Präsident ist seit 20 Jahren an der Macht, seit einem Schlaganfall 2013 aber kaum noch in der Öffentlichkeit aufgetreten. Allein am Freitag beteiligten sich Zehntausende in der Hauptstadt an den Protesten. Viele der Demonstrationszüge starteten auf Universitätsgeländen. Das Bildungsministerium ordnete am Samstag ohne Begründung vorgezogene Semesterferien an.