Ein solcher solle das Recht auf ein faires Asylverfahren sicherstellen, hieß es. Flüchtlinge müssten "eine menschenwürdige Unterbringung in der Mitte unserer Gesellschaft" erhalten, heißt es in dem zweiseitigen Text weiter. Dies schließe auch einen möglichst schnellen Zugang zu Kindertagesstätten, Schule, Ausbildung und Arbeit ein.
Darüber hinaus verlangen die Organisationen einen "Vorrang der Seenotrettung und die sofortige Aufnahme von auf See geretteten und sonstigen an den Außengrenzen und in europäischen Häfen ankommenden Menschen".
Unterschrieben ist der Aufruf unter anderem von Pro Asyl, der Caritas, dem Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband und den französischen Organisationen France Terre d'Asile und Samu social.
Die geplante Reform der EU-Asylpolitik kommt seit Jahren nicht voran. Hauptstreitpunkte sind die Seenotrettung von Flüchtlingen und die Verteilung von Asylbewerbern auf alle Mitgliedstaaten. Italien lässt seit dem vergangenen Jahr keine Rettungsboote in seinen Häfen anlegen, und vor allem osteuropäische Länder wie Ungarn und Polen lehnen die Umverteilung von Flüchtlingen ab.