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Demo in Barcelona für katalanische Separatistenführer

Mit Blockaden, Demonstrationen und einem Streik haben Anhänger der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung erneut gegen den Prozess gegen zwölf ihrer Anführer protestiert. In der Großstadt Barcelona demonstrierten am Donnerstagabend laut Polizeiangaben rund 40.000 Menschen. Bei Zusammenstößen mit der Polizei wurden 37 Menschen verletzt, darunter sechs Polizisten. Vier Menschen wurden festgenommen.

Demo in Barcelona.
Demo in Barcelona.
Demo in Barcelona.

Den Tag über hatten Unabhängigkeitsbefürworter zahlreiche Straßen und Autobahnen in der spanischen Region Katalonien blockiert. Laut den Verkehrsbehörden waren rund 20 Straßen unterbrochen, darunter eine Autobahn zwischen Spanien und Frankreich sowie alle wichtigen Zufahrtsstraßen nach Barcelona. Mit einem Sitzstreik blockierten Aktivisten zudem Bahnlinien in der Region.

Die kleine Gewerkschaft Intersindical CSC hatte zu einem regionalen Streik aufgerufen. Größere Gewerkschaften schlossen sich dem Aufruf aber nicht an, die Arbeitsniederlegungen hatten deswegen nur begrenzte Auswirkungen.

Mit den Aktionen wurde erneut gegen den vor einer Woche eröffneten Prozess gegen katalanische Unabhängigkeitsführer protestiert. Bereits am vergangenen Samstag waren in Barcelona gemäß Polizeiangaben 200.000 Menschen auf die Straße gegangen.

Die zwölf Politiker stehen in Madrid wegen "Rebellion" vor dem Obersten Gerichtshof. Ihnen wird vorgeworfen, im Oktober 2017 trotz gerichtlichen Verbots das Unabhängigkeitsreferendum organisiert zu haben, in dessen Folge der damalige Regionalpräsident Carles Puigdemont die Region für unabhängig erklärt hatte.

Puigdemont floh später ins Ausland. Er ist nicht unter den Angeklagten in dem Verfahren, da nach spanischem Recht bei schweren Vorwürfen Beschuldigten nicht in Abwesenheit der Prozess gemacht werden kann.