Die Präsidentin der Organisation Natur und Jugend, Sigrid Hoddevik Losnegard, nannte das Urteil des Berufungsgerichts "einen Sieg für uns und unsere Zukunft". Sie erklärte: "Jetzt erwarten wir, dass die politischen Verantwortlichen dieser Entscheidung folgen und diesen Ölfeldern endgültig ein Ende setzen."
Greenpeace und die Organisation Natur und Jugend hatten in einer Klage 2023 argumentiert, die Regierung habe keine beziehungsweise keine ausreichenden Studien zu den Folgen für die Umwelt vorgelegt. Als sie im Jänner 2024 vor Gericht Recht bekamen, legte das Energieministerium Berufung ein.
Greenpeace Österreich erfreut
Erfreut reagierte Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace Österreich. "Das heutige Urteil des norwegischen Gerichts ist ein weiterer Sargnagel für die klimaschädliche Expansionslogik der fossilen Industrie", meinte sie am Freitagabend. Dieses Urteil sollte allen Staaten ein unmissverständliches Signal sein: "Fossile Förderungen müssen beendet, statt weiter angekurbelt werden. Österreich muss endlich Konsequenzen ziehen und die Öl- und Gasförderung stoppen, statt weiterhin Gas-Bohrlizenzen zu verteilen, als gäbe es kein Morgen."
Verfahrensgegenständlich waren die drei Ölfelder Tyrving, Breidablikk und Yggdrasil. Der zum großen Teil staatliche Energiekonzern Equinor hatte 2023 mit der Ausbeutung von Breidablikk begonnen, wo geschätzt 200 Millionen Barrel Öl lagern. Tyrving und Yggdrasil mit insgesamt 675 Millionen Barrel sollten ausgebeutet werden.
Norwegen ist Europas größter Exporteur von Öl und Gas und verteidigt die Erschließung neuer Felder auch mit der Energieversorgung des Kontinents. In einem ähnlichen Fall hatte der Oberste Gerichtshof Norwegens 2020 gegen die Umweltschützer entschieden. Greenpeace und Natur und Jugend hatten gefordert, die Lizenzen für zehn Ölfelder in der Barentssee zu annullieren.
(Quelle: APA/sda/afp)