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Drei UNO-Blauhelmsoldaten bei Angriff in Mali getötet

In Mali sind drei UNO-Blauhelmsoldaten bei einem Angriff getötet worden. Ein Fahrzeug der UNO-Mission in Mali (MINUSMA) sei am Freitagabend in Siby südwestlich der Hauptstadt Bamako von bewaffneten Angreifern attackiert worden, erklärte MINUSMA am Samstag. Weiteres wurde auch das Feldlager der EU-Trainingsmission für die malischen Streitkräfte (EUTM) in Koulikoro angegriffen.

Nach Angaben aus malischen Sicherheitskreisen handelte es sich vermutlich um einen Raubüberfall. Die getöteten Soldaten kamen aus Guinea. Ein weiterer Soldat und der Fahrer des Wagens seien dabei verletzt worden.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres und der UNO-Sicherheitsrat verurteilten den Angriff. Der Sicherheitsrat forderte die malische Regierung auf, den Angriff schnell zu untersuchen und die Täter vor Gericht zu stellen.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag kam es zu einen weiteren Angriff, dieses Mal auf das EUTM. Der Versuch um 03.00 Uhr Ortszeit, mit zwei Fahrzeugen und bewaffneten Motorradfahrern in das Lager einzudringen, sei aber abgewehrt worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Oberst Michael Bauer, am Sonntag der APA.

"Alle 16 österreichischen Soldaten im Lager sind wohlauf", so Bauer. Seit 2013 beteilige sich das Bundesheer an der EU-Trainingsmission, die insgesamt etwa 600 Soldaten umfasse. Aus Österreich seien derzeit 29 Bundesheer-Soldaten an der Mission beteiligt. Die Aufgabe der Mission sei es, die malische Armee auszubilden, weil "die Streitkräfte, wie in vielen afrikanischen Staaten, einen stabilisierenden Faktor darstellen", sagte Bauer. An Kampfeinsätzen würden sich die EUTM-Soldaten nicht beteiligen.

Das westafrikanische Mali ist seit 2012 Aufmarschgebiet für islamistische Gruppierungen, die damals die Kontrolle über den Norden des Landes übernahmen. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff 2013 militärisch ein und drängte die Islamisten zurück. Doch trotz der Präsenz tausender internationaler Soldaten herrscht weiterhin Instabilität. Die mehr als 15.000 Blauhelm-Soldaten werden immer wieder Ziel von Angriffen.

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