Guaido hatte sich am 23. Jänner selbst zum Interimspräsidenten erklärt und Staatschef Maduro damit herausgefordert. Die Wiederwahl des sozialistischen Regierungschefs im vergangenen Jahr soll nicht den demokratischen Spielregeln entsprochen haben. Die USA, viele lateinamerikanische Länder und zahlreiche EU-Staaten, darunter Österreich, haben Guaido bereits als rechtmäßigen Übergangspräsidenten anerkannt.
Allerdings ist die Lage in Venezuela weiterhin festgefahren. Guaido will Maduro zum Rücktritt drängen, verfügt trotz breiter internationaler Anerkennung im Land selbst aber über keine ausreichend starke Machtposition, um den Regierungswechsel zu erzwingen. Maduro wird auf der Weltbühne immer mehr zum Außenseiter, kann daheim aber weiterhin auf die Unterstützung des mächtigen Militärs zählen.