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Justizministerium diskutierte Amtsenthebung Trumps

Das US-Justizministerium hat im Zuge des Rauswurfs von FBI-Direktor James Comey ernsthaft über die Möglichkeit einer Amtsenthebung von Donald Trump diskutiert. Laut Ex-Vize-FBI-Chef Andrew McCabe habe man darüber gesprochen, ob man den 25. Verfassungszusatzes anwenden könnte. Dieser besagt, dass Präsidenten abgesetzt werden können, wenn ihr Gesundheitszustand die Amtsführung nicht mehr erlaubt.

Trump sorgte für heiße Diskussionen

Er selbst habe am Tag nach dem Rauswurf Comeys mit Trump gesprochen und sei besorgt gewesen, dass auch er selbst entlassen werden würde. Seine Sorge sei gewesen, dass der Russland-Fall dann sehr schnell und "ohne Spuren zu hinterlassen über Nacht" verschwinden würde, sagte McCabe in einem Interview des CBS-Magazins "60 Minutes".

"Es gab Treffen im Justizministerium, bei denen diskutiert wurde, ob der Vizepräsident und eine Mehrheit des Kabinetts zusammengebracht werden könnten, um den Präsidenten nach dem 25. Verfassungszusatz zu entlassen", sagte Scott Pelley, der McCabe interviewt hatte. "Die höchsten Chargen in der Strafverfolgung in den USA versuchten herauszufinden, was man mit dem Präsidenten anstellen könnte", sagte Pelley auf der Grundlage der Aussagen McCabes. Das volle Interview soll am Sonntag ausgestrahlt werden.

Trump reagierte auf das Interview am Donnerstag auf Twitter und überzog McCabe mit Schmähkritik. McCabe gebe vor, ein "armer, kleiner Engel" zu sein, habe in Wahrheit aber eine große Rolle dabei gespielt, Hillary Clinton zu helfen. Clinton hatte gegen Trump für das Präsidentenamt kandidiert. McCabes Ehefrau habe viel Geld von Clinton erhalten, behauptete Trump. McCabe selbst sei eine Marionette des Vertraulichkeiten ausplaudernden James Comey gewesen. "McCabe ist eine Schande für das FBI und eine Schande für unser Land", schrieb Trump.