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Kongo: Oppositionspolitiker Katumbi kommt frei

Ein Berufungsgericht im Kongo hat eine Verurteilung des prominenten Oppositionspolitikers Moise Katumbi für ungültig erklärt. Die Haftstrafe von drei Jahren aus dem Jahr 2016 sei damit hinfällig, erklärte das Gericht in der Hauptstadt Kinshasa. Damit könnte der im belgischen Exil lebende Politiker nun in seine zentralafrikanische Heimat zurückkehren.

Katumbi, ein vermögender Geschäftsmann, ist ein früherer Gouverneur der an Mineralien wie Kupfer und Kobalt reichen Provinz Katanga im Süden des Landes. Katumbi galt zeitweise als aussichtsreichster Herausforderer des damaligen Präsidenten Joseph Kabila. Er hatte das Vorgehen der Justiz gegen ihn stets als ein politisches Manöver Kabilas beschrieben. Seine Verurteilung wegen Betrugs bei einem Immobiliengeschäft machte Katumbis Chance zunichte, bei der Präsidentenwahl im Dezember 2018 anzutreten. Er wollte Kabila nachfolgen, die Wahl gewann schließlich jedoch ein anderer Oppositionskandidat, Félix-Antoine Tshisekedi.

Katumbi war noch vor der Verkündung des Urteils der ersten Instanz außer Landes geflohen. Politische Verbündete Katumbis zeigten sich nun erfreut. Das Urteil zeige klar, "dass Kabila die Justiz manipulierte und gegen Katumbi einsetzte", erklärte etwa der Abgeordnete Claudel Lubaya.