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London entzieht weiteren IS-Anhängerinnen Staatsbürgerschaft

Die britische Regierung hat nach Meldungen der "Sunday Times" zwei weiteren Frauen von IS-Kämpfern die britische Staatsbürgerschaft entzogen. Die Schwestern Reema und Zara Iqbal seien mit ihren insgesamt fünf Söhnen unter acht Jahren in kurdischer Gefangenschaft in Syrien, berichtete das Blatt.

Sie seien 30 und 28 Jahre alt und hätten "in eine Terrorzelle hineingeheiratet, die mit der Ermordung westlicher Geiseln verbunden" sei, so die "Sunday Times". Die britische Regierung wurde kürzlich kritisiert, weil sie Shamima Begum, Anhängerin der Terrormiliz "Islamischer Staat", die Staatsbürgerschaft entzogen hatte. Diese hatte sich schon als 15-Jährige dem IS angeschlossen und in Syrien einen niederländischen IS-Kämpfer geheiratet. Sie befindet sich nun in einem Flüchtlingslager in Nordostsyrien und will nach England zurück.

Am Samstag wurde bekannt, dass ihr Mitte Februar geborener Sohn gestorben ist. Zwei weitere Kinder hatte sie bereits verloren. Shamima Begums Mann soll in einem kurdischen Gefangenenlager in Syrien sein.

Aus Österreich befinden sich derzeit rund 100 Kämpfer in Syrien und dem Irak, rund 30 Prozent davon besitzen laut Innenministerium die österreichische Staatsbürgerschaft. Derzeit gibt es laut Außenministerium nur einen Fall hierzulande, der jenen in Großbritannien ähnelt: Es handelt sich dabei um eine junge Wienerin und ihren eineinhalbjährigen Sohn, die sich in kurdischer Haft befindet. Derzeit laufen Bemühungen des Außenministeriums, besonders den Buben nach Österreich zu holen. Der Frau droht bei ihrer Rückkehr allerdings eine Festnahme.