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Massiver Anstieg der Cholera-Fälle im Jemen

Aus dem Jemen gibt es einen alarmierenden Anstieg an Cholera-Erkrankungen. Die Hilfsorganisation Oxfam berichtete von 195.000 Neuansteckungen seit Jahresbeginn. In Jemen herrscht seit dem Jahr 2016 eine weitreichende Cholera-Epidemie, die bisher etwa 3.000 Menschen das Leben gekostet hat. Laut Oxfam könnte sich der "schwerste Cholera-Ausbruch der Welt" noch einmal deutlich verschlimmern.

Wasserverlust im heißen Klima besonders gefährlich
Wasserverlust im heißen Klima besonders gefährlich

Nach Angaben der Vereinten Nationen machen Kinder unter fünf Jahren fast ein Drittel der neu Erkrankten aus. Vom aktuellen Wiederausbruch sind sechs Regierungsbezirke des vom Krieg zerstörten Landes betroffen, darunter die Provinzen Hodeida und Sanaa.

Cholera ist eine bakterielle Infektion, die durch verseuchtes Wasser übertragen wird. Aufgrund der Kriegswirren haben die Menschen im Jemen oft keinen Zugang zu sauberem Wasser, was die Verbreitung der Krankheit begünstigt. Ärzten fällt es zudem schwer, die Betroffenen zu erreichen und zu versorgen.

Im Jemen herrscht seit Jahren Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und schiitischen Houthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht. In dem Konflikt wurden nach UN-Angaben schon mehr als 10.000 Menschen getötet. Hilfsorganisationen gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Opfer bis zu fünfmal höher ist.