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Migranten von "Diciotti" verlangen Entschädigung von Italien

41 der 177 Migranten, die im August tagelang an Bord des Schiffes "Diciotti" ausharren mussten, bevor sie auf Sizilien landen durften, verlangen von Italien eine Entschädigung. Die Migranten reichten einen dementsprechenden Antrag bei einem Zivilgericht in Rom ein. Sie fordern eine Entschädigung von bis zu 71.000 Euro pro Kopf, teilte die Rechtsanwaltskanzlei mit, die die Migranten vertritt.

Italiens Innenminister Salvini ist zunehmend in Bedrängnis
Italiens Innenminister Salvini ist zunehmend in Bedrängnis

Der italienische Innenminister Matteo Salvini hatte im vergangenen August 177 Migranten an Bord des Schiffes tagelang verboten, in einen sizilianischen Hafen einzulaufen. Die Migranten auf der "Diciotti" durften das Schiff erst verlassen, nachdem die katholische Kirche in Italien sowie Albanien und Irland sich bereit erklärt hatten, jeweils einen Teil der Migranten aufzunehmen. Daraufhin leitete ein Gericht eine Untersuchung gegen Salvini wegen Freiheitsberaubung ein.

Der Senat, dem Salvini als Parlamentarier angehört, muss im März entscheiden, ob die parlamentarische Immunität aufgehoben werden soll, damit ein Prozess gegen den Innenminister starten kann. Ein für Immunitätsfragen zuständiger Ausschuss im Senat hat sich am Dienstag gegen einen Prozess gegen Salvini ausgesprochen. Sollte Salvinis Immunität aufgehoben werden, drohen ihm ein Prozess und bis zu 15 Jahre Haft. Der Lega-Chef hatte stets seine Unschuld beteuert und behauptet, im Interesse seines Landes und zum Schutz der italienischen Grenzen gehandelt zu haben.

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