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Mindestens 11 Tote bei Explosion in afghanischer Moschee

In der nordafghanischen Stadt Fayzabad ist es zu einem Anschlag in einer Moschee gekommen. Laut dem Taliban-Sprecher des afghanischen Innenministeriums, Abdul Nafi Takor, verursachten Attentäter eine Explosion während eines Totengebets für den stellvertretenden Taliban-Gouverneur der Provinz Badakhshan, Maulawi Nezar Ahmad, der diese Woche bei einem Anschlag ums Leben gekommen war. Takor sprach von elf Toten und mehr als 30 Verletzten.

Der afghanische Nachrichtensender Tolo News meldete mit Verweis auf Angaben aus einem örtlichen Krankenhaus sogar 15 Tote und 50 Verletzte. Laut Medienberichten befindet sich der ehemalige Taliban-Polizeichef der Provinz Baghlan, Safiullah Samim, unter den Toten. Auch dpa-Informationen zufolge könnten ranghohe Taliban unter den Todesopfern sein. Wer für die Explosion verantwortlich ist, war zunächst unklar.

Seit der Rückkehr der Taliban an die Macht im August 2021 ist die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Afghanistan wieder vermehrt aktiv. Auch den Anschlag auf den Taliban-Gouverneur Ahmad vor wenigen Tagen reklamierte der IS für sich.

Ein Bild, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, soll die Moschee nach dem Anschlag zeigen. Zu sehen sind blutgetränkte Stofffetzen und Trümmer auf den Boden. Ein anderes Bild zeigt eine große Rauchwolke, die von der Straße aus zu sehen ist. Über eine Mitteilung an Journalisten riefen Behörden in Badakhshan Bürger dazu auf, für die Verletzten Blut zu spenden.

Ex-Präsident Hamid Karzai sprach auf Twitter von einem "terroristischen Akt", der gegen die Werte des Islams und der gesamten Menschheit verstoße. Auch die Vereinten Nationen (UNO) und das Außenministerium im benachbarten Iran verurteilten den Anschlag.