Auf Bildern waren Leichen auf dem Boden zu sehen. Sie waren in Decken gehüllt, Blutlachen waren zu sehen. Einem geheimen Polizeibericht zufolge wurden bei dem Überfall auch Waffen aus der Polizeistation entwendet.
Rakhine ist von ethnischen und religiösen Konflikten geprägt. Die muslimische Rohingya-Minderheit wird in dem westlichen Bundesstaat im ehemaligen Burma seit Jahrzehnten unterdrückt und diskriminiert. 2017 flohen mehr als 740.000 Rohingya vor dem Militär ins Nachbarland Bangladesch, wo schon zuvor 300.000 Rohingya lebten.
Derzeit gehen die Streitkräfte in Rakhine aber vor allem gegen die Gruppe Arakan-Armee (AA) vor, die angibt, die ethnischen Buddhisten in dem Bundesstaat zu vertreten. In ihrem Kampf für mehr Autonomie verübte die Gruppe in den vergangenen Monaten mehrfach Angriffe auf Sicherheitskräfte und Beamte.
Zu dem Angriff vom Samstagabend bekannte sich zunächst niemand. Die AA war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Rakhine ist außerhalb von organisierten Reisen der Regierung kaum zugänglich. Informationen aus der Region sind von unabhängiger Seite nur schwer zu überprüfen.