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Pompeo warnt Ungarn vor "Spaltung" der NATO durch Moskau

US-Außenminister Mike Pompeo hat Ungarn vor "Spaltungen" durch Moskau gewarnt. Man dürfe nicht zulassen, dass Russlands Präsident Wladimir Putin einen Keil zwischen die NATO-Länder treibe, sagte Pompeo bei einem Besuch in Budapest am Montag. Er übte damit Kritik an den engen Beziehungen Ungarns mit Russland und China.

Pompeo vor einer Reagan-Statue in Budapest
Pompeo vor einer Reagan-Statue in Budapest

Pompeos Amtskollege Peter Szijjarto bezeichnete die Kritik der westlichen Länder an Moskau dagegen als "Scheinheiligkeit". Er betonte: "Wir sind NATO-Partner, und unsere Beziehungen mit Russland und China bedrohen nicht unser Bündnis mit den Vereinigten Staaten", berichtete das regierungsnahe Online-Portal "origo".

Der US-Außenminister kritisierte weiters das jüngste Abkommen Ungarns mit dem chinesischen Netzwerkausrüster Huawei über den Ausbau des 5G-Netzes. Geheimdienste vermuten, Ausrüstung oder Handys von Huawei könnten für Spione Hintertüren öffnen, um an Staats- und Firmengeheimnisse zu gelangen. Beweise dafür wurden nicht veröffentlicht, der Konzern weist die Vorwürfe zurück.

In Budapest traf Pompeo weiters Ministerpräsident Viktor Orban und Verteidigungsminister Tibor Benkö. Es war der erste Besuch eines US-Außenministers in Ungarn seit 2011. Im Anschluss sind Reisen in die Slowakei und nach Polen geplant, wo Pompeo an einer von den USA organisierten Nahost-Konferenz teilnimmt.