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Rückgang unbegleiteter minderjähriger Asylbewerber

Die Zahl unbegleiteter minderjähriger Asylbewerber in Österreich ist stark zurückgegangen. Nach Daten des EU-Statistikamts Eurostat vom Freitag nahm sie von 1.350 im Jahr 2017 gegenüber 390 im Jahr 2018 ab. In der gesamten EU suchten 19.700 unbegleitete Minderjährige 2018 um Asyl an. Diese Zahl entspricht einem Rückgang um mehr als ein Drittel gegenüber 2017 (31.400).

Weniger unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Österreich
Weniger unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Österreich

Im Jahr 2014 vor der Flüchtlingskrise hatte die EU noch 23.100 unbegleitete minderjährige Asylbewerber. Über die Hälfte kamen 2018 aus einem der folgenden Länder: Afghanistan (16 Prozent), Eritrea (10 Prozent), Pakistan und Syrien (jeweils 7 Prozent), Guinea und Irak (jeweils 6 Prozent). Die häufigsten Herkunftsländer in Österreich waren 2018 Afghanistan (42 Prozent), Nigeria (11 Prozent) und Syrien (10 Prozent).

In absoluten Zahlen suchten die meisten unbegleiteten Minderjährigen 2018 in Deutschland (4.085), Italien (3.885) und Großbritannien (2.870) um Asyl an, die wenigsten in Tschechien, Estland und Litauen (jeweils 0). 85,8 Prozent aller unbegleiteten Kinder oder Jugendlichen waren EU-weit männlich, in Österreich 84,4 Prozent. Jünger als 14 Jahre waren 7,3 Prozent, in Österreich 12,8 Prozent.

Angesichts der Eurostat-Daten, die einen Rückgang der anerkannten Asylwerber in Europa zeigen, sprach sich ÖVP-Europakandidatin Staatssekretärin Karoline Edtstadler für einen rascheren Schutz der EU-Außengrenze aus. "Wir werden auch in Zukunft alles daran setzen, dass die illegale Migration beendet wird, damit wir denen Schutz bieten können, die ihn wirklich brauchen", sagte sie. Edtstadler verwies in einer Stellungnahmen gegenüber der APA darauf, dass die EU eine Aufstockung der Grenzschutzagentur Frontex auf 10.000 Beamte bis 2027 beschlossen habe. "Ich werde mich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass diese Aufstockung rascher erfolgt", so Edtstadler.

Laut Eurostat ist die Zahl der anerkannten Asylwerber in der EU im Jahr 2018 um fast 40 Prozent zurückgegangen. Insgesamt erhielten im Vorjahr 333.355 Flüchtlinge in der EU Schutz (2017: 533.000), in Österreich waren es 20.700. Pro Kopf ist Österreich führend: Auf eine Million Einwohner kommen 2.345 anerkannte Asylwerber, dahinter Schweden (1.935) und Deutschland (1.685).

Diese Zahlen wertete Edtstadler als deutlichen Beleg dafür, dass "der Kurs von Bundeskanzler Sebastian Kurz stimmt und die Kritik der Opposition, dass die Regierung eine unmenschliche Asylpolitik verfolgt, einmal mehr ins Leere geht". Es sei an der Zeit, dass vor allem die SPÖ zu einer konstruktiven Politik zurückfinde und die Bürger nicht weiter verunsichere.

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