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Schüler flohen nach Gewalt in indonesischer Unruheprovinz

In der indonesischen Unruheprovinz Papua sind hunderte Schüler vor anhaltenden Kämpfen geflohen. Mehr als 400 Schüler aus dem Bezirk Nduga seien in den Nachbarbezirk Jayawijaya gebracht worden, teilten die Nichtregierungsorganisation Humanitäre Helfer für Nduga und eine örtliche Bildungsbehörde am Mittwoch mit. Einige der Schüler seien traumatisiert.

Gewaltausbrüche stören den Schulbetrieb in Papua
Gewaltausbrüche stören den Schulbetrieb in Papua

Sie seien geflohen, als uniformierte Soldaten in ihre Schule gekommen seien. Die Lage in der Unruheprovinz hat sich seit einem Massaker an 16 Bauarbeitern durch separatistische Rebellen Anfang Dezember zugespitzt. Seitdem kam es immer wieder zu Zusammenstößen. Nach unbestätigten Berichten von Bewohnern und Aktivisten sollen Soldaten Brände gelegt, Zivilisten und ihre Haustiere bedroht und getötet haben. Dutzende Bewohner sind mutmaßlich in Nachbarbezirke oder in den Dschungel geflohen.

Indonesien wirft den Separatisten in Papua regelmäßig Gewalttaten vor. Dem Militär wiederum werden seit Jahren Machtmissbrauch gegen die melanesische Bevölkerung in Papua sowie außergerichtliche Tötungen von Aktivisten und friedlichen Demonstranten vorgeworfen.

1961 hatte Papua einseitig seine Unabhängigkeit von Indonesien erklärt. Zwei Jahre später übernahm Indonesien gewaltsam die Kontrolle über die Region und annektierte sie 1969 offiziell.