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Sicherheitskräfte im Kongo richteten 27 Menschen hin

Im Kampf gegen Gangs haben Sicherheitskräfte im Kongo Menschenrechtlern zufolge mindestens 27 Menschen hingerichtet. Polizisten, oftmals in Zivilkleidung, hätten ohne Haftbefehl mutmaßliche Gang-Mitglieder festgenommen, gefesselt, getötet und die Leichen in der Nähe ihrer Häuser gelassen, teilte Human Rights Watch (HRW) am Donnerstag mit. Mindestens sieben weitere Männer und Buben würden vermisst.

Die Tötungen fanden nach Angaben von HRW zwischen Mai und September im Rahmen einer Operation gegen Gangs in Kongos Hauptstadt Kinshasa statt. Die Organisation sprach nach eigenen Angaben mit fast 80 Augenzeugen, Familienmitgliedern der Opfer, medizinischem Personal sowie Regierungsvertretern und Mitgliedern der Sicherheitskräfte. Human Rights Watch rief die neue Regierung des Kongos dazu auf, derartige Polizeioperationen zu stoppen und die für diese Straftaten Verantwortlichen strafrechtlich zu verfolgen.

Der Polizeichef von Kinshasa, Sylvano Kasongo, wies den Bericht als "Fälschung" zurück. Es habe eine Polizeioperation gegeben und es sei zu Zusammenstößen mit "Verbrechern" gekommen. Allerdings seien dabei nur einige "Verbrecher" verletzt worden, andere seien im Gefängnis.