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Teheran will Atomanlagen wieder aufbauen

Der Iran gibt sich entschlossen, die durch israelische und US-amerikanische Angriffe im Juni beschädigten Atomanlagen wieder aufzubauen. "Die Regierung steht mit voller Kraft hinter dem Fortschritt der Nuklearindustrie und unsere jungen Wissenschafter besitzen die notwendige Kompetenz, den atomaren Wiederaufbau entschlossen weiterzuführen", sagte Präsident Masoud Pezeshkian laut Nachrichtenagentur Tasnim.

Masoud Pezeshkian informiert sich über das Atomprogramm
Masoud Pezeshkian informiert sich über das Atomprogramm

Einmal mehr betonte er, dass der Iran kein Atomwaffenprogramm verfolge, sondern die Atomenergie für zivile Zwecke nutzen will. Entsprechende Unterstellungen des Westens seien "eine Lüge", um den wissenschaftlichen Fortschritt im Iran zu blockieren, sagte Pezeshkian.

Israel sieht im iranischen Atomprogramm eine existenzielle Bedrohung und hatte im Juni zwölf Tage lang Krieg gegen den Iran geführt. Bei israelischen und US-amerikanischen Angriffen wurden zentrale Einrichtungen des Atomprogramms bombardiert. Zum Ausmaß der Zerstörungen an den Atomanlagen gibt es unterschiedliche Angaben. US-Präsident Donald Trump sagte wiederholt, dass die nuklearen Fähigkeiten Irans "ausgelöscht" worden seien. Irans Regierung sprach von schweren Schäden.

Teheran kooperiert nicht mehr mit IAEA

Da Teheran seither die Kooperation mit der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA eingestellt hat, gibt es keine verlässlichen Angaben über das Ausmaß der Zerstörungen oder den Stand des Wiederaufbaus. Pezeshkian hat mehrfach betont, dass die Herstellung von Massenvernichtungswaffen im Iran aus religiösen Gründen verboten sei. Dennoch befürchtet der Westen, Teheran könne angesichts großer Mengen hochangereicherten Urans ein Atomwaffenprogramm verfolgen.

Der Iran hatte sich 2015 in einem Abkommen verpflichtet, sein Atomprogramm einzuschränken. Nachdem die USA in der ersten Amtszeit von Präsident Trump aus dem Pakt ausgestiegen waren, hielt Teheran die Beschränkungen nicht mehr ein. Kürzlich scheiterten Gespräche für eine Rettung des Abkommens. Auf Initiative von Deutschland, Frankreich und Großbritannien wurden in der Folge UNO-Sanktionen gegen den Iran reaktiviert.