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UNO will Nordkorea wegen Lebensmittelknappheit Hilfe leisten

Angesichts drohender Lebensmittelknappheit hat Nordkorea die Vereinten Nationen um humanitäre Hilfe gebeten. Für das laufende Jahr fehlten voraussichtlich 1,4 Millionen Tonnen Lebensmittel, sagte UNO-Sprecher Stephane Dujarric am Donnerstag. Die UNO stünden weiterhin mit Pjöngjang in Kontakt, um "rechtzeitig auf humanitäre Bedürfnisse zu reagieren", sagte Dujarric.

Knapp seien unter anderem Reis, Weizen, Kartoffeln und Sojabohnen. Gründe für die Lebensmittelknappheit sollen hohe Temperaturen, Dürreperioden, Fluten und die UNO-Sanktionen gegen das Land, das damit wegen verbotener Atomwaffen- und Raketentests bestraft wurde, sein. Die Regierung in Pjöngjang müsse deshalb die Essensrationen für die Bevölkerung fast halbieren, hieß es in einem zweiseitigen undatierten Bericht Nordkoreas an die Vereinten Nationen.

Das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF schrieb im Dezember über Nordkorea, dass bei einer Bevölkerung von rund 25 Millionen Menschen Nahrung für 10,9 Millionen nicht sicher sei. Von ihnen seien knapp drei Millionen Kinder und Jugendliche im Alter unter 18 Jahren betroffen. Den Menschen fehle der Zugang "zu lebenserhaltenden Grundleistungen wie etwa Wasser, sanitäre Anlagen und Hygiene".

Nordkoreas Lebensmittelsicherheit, mögliche Wirtschaftshilfen und eine Lockerung von Sanktionen könnten auch Thema beim bevorstehenden Gipfel zwischen Machthaber Kim Jong-un und US-Präsident Donald Trump werden. Die USA haben Nordkorea Investitionen sowie den Aufbau von Infrastruktur und den Ausbau von Lebensmittelsicherheit in Aussicht gestellt, sollte das stalinistisch geführte Land seine Atomwaffen abrüsten. Kim und Trump sollen am 27. und 28. Februar in Hanoi (Vietnam) zu ihrem zweiten Treffen zusammenkommen.