Welcher Schaden angerichtet oder welche Daten erbeutet wurden, sei zunächst unklar. Zuvor hatte das Magazin "Rolling Stone" von Ermittlungen der Bundesbehörde wegen eines Angriffs auf Hans Keirstead im benachbarten 48. Wahlbezirk berichtet. Mins ehemaliger Wahlkampfmanager lehnte eine Stellungnahme ab, wie auch eine Sprecherin des FBI.
Min und Keirstead hatten ihre jeweiligen Vorwahlen gegen Parteikollegen verloren. Ihre Bezirke gelten jedoch als von großer Bedeutung für die Demokraten bei der eigentlichen Wahl im November bei dem Versuch, die Mehrheit im Repräsentantenhaus zu übernehmen. Die US-Behörden gehen dem Vorwurf nach, russische Hacker hätten versucht, die Präsidentenwahl 2016 zu beeinflussen. Die Regierung in Moskau weist den Vorwurf zurück.
In den USA sind die Kandidaten bei der Finanzierung ihres Wahlkampfs im Wesentlichen auf sich allein gestellt und erhalten auch bei Punkten wie Computersicherheit kaum Unterstützung von ihren Parteien. Einer der Insider beschrieb, wie nach dem Hackerangriff selbst die Kosten von 4.000 Dollar (3.511,54 Euro) für neue Laptops kaum zu stemmen gewesen seien.
Der Cybersicherheitsexperte Blake Darche, ein ehemaliger Analyst des Nachrichtendienstes NSA, wies darauf hin, dass die meisten Wahlkämpfe nur von sehr kurzer Dauer seien. Ein wirksames Konzept zur Cybersicherheit müsse dagegen über Jahre aufgebaut werden. Hacker könnten sich daher "mit einem einzigen Phishing-E-Mail" Zugang zu den Systemen der meisten Wahlkampfteams verschaffen.